Hunde sind neugierige Zeitgenossen, sie langweilen sich schnell und müssen regelmäßig ausgepowert werden. Andernfalls kann sich der treue Freund des Menschen auch mal von seiner ungehorsamen und frechen Seite zeigen. Tricks üben, kann die Langeweile bei Deinem Vierbeiner vertreiben, seinen Gehorsam fördern und zudem die Hund-Mensch-Beziehung stärken.
Wenn Hundetricks für Dich und Deinen Liebling etwas ganz Neues sind, dann starte am besten mit den Standardübungen wie „sitz, platz und steh“. Sie dienen nicht nur als Gehorsam, sondern können Deinen Hund auch in manchen Situationen schützen, z.B. beim Überqueren von Straßen. Zudem sind sie die Grundlage für das Erlernen von weiteren Hundetricks und vielleicht sogar kleinen Kunststücken. Beherrscht Dein Vierbeiner die Grundkommandos, kannst Du Dich an etwas fortgeschrittene Tricks heranwagen und so Euren Übungen etwas Abwechslung verleihen. Wir haben Dir 5 Hundetricks zusammengestellt, die über das Pfötchengeben und Platzmachen hinausgehen. Viel Spaß beim Üben!
Trick 1: Jeder kann Hütehund - Kriechen auf allen Vieren
Dazu bringst Du Deinen Vierbeiner in die Position „Platz“. Begib Dich in die Hocke und halte ihm ein Leckerchen vor die Nase. Lege eine Hand auf den Rücken Deines Hundes, mit der anderen führst Du das Leckerchen langsam über den Boden von ihm weg. Sobald er sich aufrichtet, um dem Leckerchen zu folgen, drücke ihn sanft auf den Boden zurück. Bei jeder richtigen Kriech-Bewegung sagst Du das entsprechende Kommando, wie „kriech“ oder „robb“, und belohnst Deine Fellnase direkt. Wenn es nach einigen Malen gut läuft, gehe 1-2 Schritte zur Seite und gib ihm von da aus das Kommando. Später übe das ohne Leckerchen.
Achtung: Übe diesen Trick auf einem Boden, wo der Hund nicht wegrutschen kann, am besten auf einer Wiese oder einem Teppich. Zudem eignet sich die Übung nicht für Hunde mit Hüft- und Rückenproblemen.
Trick 2: Im Kreis drehen – Besser als die Prima-Ballerina
Hocke Dich vor Deinen Hund, halte das Leckerchen vor seine Nase und führe es im Kreis von Dir weg. Achte darauf, dass Dein Vierbeiner Deine Kreisbewegung wahrnimmt. Folgt Dein Hund dem Leckerchen im Kreis, dann nenne direkt das gewünschte Kommando, „dreh“ oder „tanz“ bieten sich an, und belohne ihn. Das übst Du, bis er auf Kommando die Übung ausführt. Für Fortgeschrittene und gesunde Hunde: Lasse Deinen Vierbeiner auf zwei Beinen stehen und an dich anlehnen. Halte das Leckerchen über seinen Kopf und bewege es im Kreis über ihn hinweg. Aber achte darauf, dass er mit der Schnauze folgt. Sobald er die ersten Drehbewegungen auf zwei Beinen vollführt hat, nenne das Kommando und belohne ihn mit genau diesem Leckerchen.
Achtung: Auch hier gilt: rutschfester Untergrund und nicht mit Hunden üben, die Hüftprobleme haben oder alt und geschwächt sind.
Trick 3: Lecker Pfoten - Selbstbeherrschung kann Hund lernen
Lasse Deinen Hund „Platz“ machen. Platziere ein Leckerchen auf seiner Pfote und sprich das Kommando für Verbot oder Warten. Schnappt er dennoch danach, schiebe eine Hand schnell zwischen Leckerli und Hund. Hier ist Schnelligkeit und Aufmerksamkeit seitens des Trainers gefragt. Hält sich Dein Vierbeiner an Dein Verbot, gib das Leckerli mit dem gewünschten Befehl, z.B. „nimm“ frei.
Dieser Trick eignet sich sehr gut als Konzentrations- und Gehorsamsübung.
Trick 4: Guck weg – Nein danke, das Leckerchen mag ich gar nicht
Diese Übung kostet den Vierbeiner besonders viel Überwindung und verlangt auch dem Frauchen oder Herrchen viel Geduld und Aufmerksamkeit ab.
Lasse Deinen Hund sitzen, bringe Dich soweit es geht mit ihm auf Augenhöhe, z.B. in die Hocke. Halte das Leckerchen am besten zwischen Daumen und Zeigefinger vor dem Vierbeiner, sodass er es riechen und sehen kann. Und ab jetzt warte bis er seinen Kopf von dem Leckerchen wegdreht. Das kann einige Zeit dauern und ist daher zeitaufwendig. Sobald er sich auch nur ein bisschen den Kopf vom Leckerchen abwendet, nenne das Kommando und belohne ihn mit genau diesem Leckerli. Das übt ihr so lange, bis er sofort reagiert, sobald du dieselbe Position einnimmst und ihm das Leckerchen vor die Nase hältst.
Möchte Dein Liebling zwischendurch danach schnappen, nimm es ihm aus seinem Blickfeld, dann lernt er schnell, dass er es so nicht bekommt.
Trick 5: Rückwärts einparken – Das kann doch jedes Kind … ähm Hund
Als Voraussetzung sollte Dein Hund das Kommando „steh“ bereits kennen. Um es dem Vierbeiner einfacher zu machen, lass ihn zwischen Dir und einer Begrenzung stehen, z.B. links vom Hund stehst Du und rechts ist ein Zaun. Nimm ein Leckerchen heraus und halte es Deinem Hund über den Kopf, sodass er es sehen kann. Dann bewege das Leckerchen langsam nach hinten. Wenn Dein Liebling auch nur die kleinste Rückwärtsbewegung macht, sprich direkt das Kommando „rück“ und belohne ihn mit diesem Leckerchen. Wenn er diese Übung gut beherrscht, kannst Du sie auch ohne Zaun als Hilfestellung üben.