Entzündungen des Magens sind bei Hunden weit verbreitet und können vielfältige Ursachen haben. Wie bei uns Menschen kommt es dann auch zu Übelkeit, Krämpfen oder Bauchschmerzen beim Hund. Dennoch bleibt eine Gastritis oft unentdeckt. Unsere Tierheilpraktikerin Angelica erklärt heute, wie Du eine Magenschleimhautentzündung erkennen und bekämpfen kannst.
Was ist eine Hunde-Gastritis?
Das Wort “Gastritis” leitet sich vom griechischen Gaster (=Magen) und der Endung “itis” (=Entzündung) ab. Man bezeichnet sie auch als Magenschleimhautentzündung. Eine akute Gastritis geht mit Erbrechen und Bauchschmerzen beim Hund einher. Dein Tier frisst dann auffällig viel Gras und trinkt große Mengen. Mit einer entsprechenden Behandlung sind die Beschwerden therapierbar - allerdings muss sie dafür erkannt werden.
Therapie einer Gastritis beim Hund
Die Therapie sollte immer anhand der Ursachenforschung betrieben werden. Oft erfordert dies von Mensch und Tier viel Geduld. Schulmedizinisch wird eine Gastritis mit Antibiotika und Magensäurehemmern behandelt, sogenannten Protonenpumpenhemmern und Sucralfat-Präparaten. Allerdings können chemische Mittel die Magenschleimhaut reizen und die Gastritis dadurch leider verschlimmern.
Zusätzlich solltest Du Dein Tier auf Schonkost umstellen.
Alternativmedizinisch ist meist eine individuell angepasste Ernährungsumstellung zu empfehlen. Diese kann mit magenberuhigenden Maßnahmen auf natürlicher Basis begleitet werden. Diese Variante mag langfristig angelegt sein, ist aber dementsprechend erfolgversprechend und schonend.
Ulmenrinde bei Hunde Magenproblemen
Eine bewährte natürliche Unterstützung ist Ulmenrinden Pulver. Es wird aus der Rotulme gewonnen und als Sirup vor der Fütterung dem Vierbeiner gereicht. Die Innenrinde ist reich an wertvollen Mineralien, Vitaminen und vor allem Rohfasern. Diese Rohfaser sind entscheidend in der Schleimbildung und legen sich wie ein Schutzfilm auf die Magenschleimhaut.
Ulmenrinde ist seit Generationen bei den Ureinwohnern Nordamerikas für ihre Heilwirkung bekannt.
Ursachen für akute Gastritis beim Hund
Alltäglich sind leider für viele Hunde Magenprobleme. Um Deinem Tier helfen zu können, musst Du zunächst die möglichen Ursachen einer Gastritis erkennen. Sie können durch schlechte Lebensmittel, verdorbenes Futter oder Fremdkörper ausgelöst werden. Aber auch Infektionen oder ein starker Wurmbefall können die Erkrankung des Magen-Darm-Systems bewirken.
Die Aufnahme eines Fremdkörpers lässt sich meist zügig diagnostizieren - Infektionen mit Bakterien oder Viren aufgrund verdorbener Nahrungsmittel, eine Vergiftung oder bestimmte Medikamente als Auslöser sind dagegen nicht immer sofort als Ursachen für eine Magenschleimhautreizung erkennbar. Hinzu kommt, dass auch körperlicher oder seelischer Druck akut für Hunde Magenprobleme bewirken kann.
Chronische Gastritis: Warum Hundemägen anfällig sind
Akute Gastritis ist das eine, wiederkehrende Magenbeschwerden, die auch noch unerkannt bleiben, das andere. Sie belasten das Tier und die Symptome wirken sich auch auf die Hundehalter aus. Von chronischer Gastritis können alle Hunderassen - groß und klein, jung und alt - betroffen sein.
Störungen in der Magenverdauung gehen auf die grundsätzliche Beschaffenheit des Hundemagens zurück: Die Natur hat den Hund als Jäger und Beutefresser geschaffen. In freier Wildbahn musste er seine Beute ähnlich wie der Wolf schnell hinunterschlingen, um der Konkurrenz voraus zu sein. Trotz evolutionärer Entwicklungen ist der Magen Deines Hundes auf der Entwicklungsstufe eines Jägers stehen geblieben. Der Magen-Darm-Trakt ist verhältnismäßig einfach aufgebaut.
Der Verdauungsprozess beim Hund läuft wie folgt ab:
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Futteraufnahme
Der Magen Deines Hundes ist ein sogenannter Sackmagen, der sehr dehnbar und beweglich im Bauchraum des Hundes aufgehängt ist. Von Innen ist der Magen mit einer Schleimhaut ausgekleidet. -
Beginn der Verdauung
Im Sackmagen werden die Eiweiße durch das Pepsin und die Salzsäure - beides Bestandteile der Magensäure - gelöst. Die Magensäure trägt wesentlich zur Verdauung bei und tötet viele Krankheitserreger in der Nahrung ab. Gleichzeitig ist sie auch so aggressiv (ph-Wert von 1-2), dass der Magen sich beim Verdauungsvorgang selbst verdauen würde - wäre er von Innen nicht mit der schützenden Schleimschicht ausgekleidet. -
Weitere Verdauung im Dünn- und Dickdarm
Der vorverdaute, saure Nahrungsbrei gelangt nun in den Dünndarm bzw. dessen ersten Teil, den Zwölffingerdarm Deines Hundes. Später dann weiter in den Dickdarm, bis zur Ausscheidung.
Entscheidend für die gesunde Verdauung Deines Hundes ist also die widerstandsfähige Magenschleimhaut. Ihre natürliche Schutzbarriere hält vielen Angriffen stand, kann aber auch auf Dauer angegriffen werden. Hunde Magenprobleme ist die Folge. So kommt es zu Reizungen und letztendlich zu Entzündungen, da Säuren in die tiefen Schichten des Magengewebes vordringen.
Ursachen für chronische Bauchschmerzen beim Hund
Wie bereits erwähnt ist eine chronische Gastritis oft noch schwieriger zu erkennen. Auslöser für eine Entzündung der Magenschleimhaut können sein:
- Fehlerhafte Fütterung bzw. falsche Ernährung des Hundes - Dies führt oft zu einer Futtermittelunverträglichkeit oder Futtermittelallergie.
- Dauerhafte Medikamentenvergabe
- Permanenter Stress - Häufig betroffen sind Sport- und vor allem Tierschutzhunde.
- Bakterien - Hier steht das Bakterium Helicobacter pylori in Verdacht heftige Entzündungen auszulösen.
- Lebererkrankungen
- Erkrankung der Bauchspeicheldrüse
- Endokrine Erkrankungen wie Morbus Addison, Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Nierenerkrankungen
Auf Dauer greift die eigene Magensäure des Hundes die Magenschleimhaut und die darunter liegende Muskelschicht an. Dadurch kommt es unter anderem zu Bauchschmerzen beim Hund.
Hunde Magenprobleme: Woran erkenne ich eine Gastritis?
Magenentzündungen erfordern die Aufmerksamkeit des Hundehalters. Eine Erkrankung innerer Organe ist leider nicht offensichtlich. Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund eine Magenschleimhautentzündung haben könnte, solltest Du Dein Tier genau beobachten und auf folgende Symptome einer Gastritis achten:
- Sodbrennen: Macht sich bemerkbar durch Schmatzen, Leerschlucken, Speicheln, häufiges Gähnen, vermehrtes Fressen von Gras, Erde oder gar unverdaulicher Dinge.
- Appetitlosigkeit: Macht sich bemerkbar durch Futterverweigerung. Oftmals werden die Hunde als mäkelige Fresser bezeichnet, dabei haben sie die Erfahrung gemacht, dass es ihnen nach der Futteraufnahme unwohl wird.
- häufige morgendliche Übelkeit: Macht sich bemerkbar durch späteres Fressen Deines Hundes im Laufe des Tages.
- Ruhelosigkeit: Macht sich bemerkbar durch häufiges Wechseln der Liegeplätze.
- Viel Ruhen und Schlafen
- Lustlosigkeit
- Starker Mundgeruch
- aufgekrümmter Rücken
- Schmerzen in der Magen- und Darmgegend
- Magen-Darm-Geräusche
- Verlangen nach viel (kaltem) Wasser
- Erbrechen
Bei leichter Gastritis: Wässriger Auswurf mit weißem Schaum oder sofortiges Erbrechen des aufgenommenen Futters.
Bei stärkerer Gastritis: Die Magenkontraktionen sind begleitet von einer kräftigen Bauchpresse - Darminhalt wird mit dem Erbrochenen ausgeworfen und es kommt zu einer gelb-grünen Färbung.
Bei starker Gastritis: Die Magenschleimhaut mit ihren Kapillar- und Haargefäßen ist bereits angegriffen, Du kannst eine leichte rosa Färbung der ausgeworfenen Masse feststellen. Findet sich Blut im Stuhl, deutet dies auf Blutungen des Magen-Darm-Bereichs hin.
Sichere Diagnose der Gastritis
Um zu verhindern, dass aus einem akuten Leiden chronische Beschwerden für Deinen Hund werden, sollte die Magenentzündung frühzeitig erkannt werden. Das ist nicht immer so einfach, ist doch das Schmerzempfinden der Vierbeiner ähnlich unterschiedlich wie bei uns Menschen. Wenn Dein Tier nur vereinzelt Symptome zeigt, kann es also auch eine sehr hohe Schmerzgrenze haben. Am sichersten ist es, die endgültige Diagnose einem Tierarzt oder einer Tierklinik zu überlassen.
Dort kann eine Gastroskopie oder eine Ultraschalluntersuchung Aufschluss über das Befinden Deines Vierbeiners geben. Bei der Gastroskopie, also einer Magenspiegelung, wird von Innen untersucht, ob eine Gastritis vorliegt. Bei einer Ultraschalluntersuchung wird von außen “beleuchtet”, ob beispielsweise die Magenwände verdickt sind. Hinzu kommen unterschiedliche Blut- und Kotuntersuchungen. So kannst Du sicher sein, was Deinem Liebling auf den Magen schlägt.