Die wenigsten Hundehalter beschäftigen sich mit den Analdrüsen beim Hund - bis diese Probleme machen. Dabei leisten die Drüsen einen wichtigen Beitrag zur Kommunikation mit den Artgenossen und können bei Problemen den Hund stark belasten. Unsere Tierheilpraktiker und Ernährungsberater verraten, wie Du Unannehmlichkeiten mit der Analdrüse vorbeugen kannst.
Wie sind die Analdrüsen beim Hund aufgebaut?
Um zu verstehen, wie es zu Problemen mit der Analdrüse kommen kann, muss man zunächst den Aufbau und die Funktionsweise verstehen. Die Analdrüsen liegen rechts und links des Afters (Darmausgangs) eingebettet in die Schließmuskulatur Deines Hundes. Der ‘Drüsensammelraum’ wird auch als Analbeutel bezeichnet. Analdrüsen haben Öffnungen in den Darm und produzieren ein talgähnliches Sekret, welches bei gesunden Hunden mit dem Kotabsatz ausgeschieden wird. Dies geschieht über den Druck des Schließmuskels auf die Analbeutel. In extremen Stresssituationen, z.B. wenn Dein Hund große Angst hat, entleert er reflexartig die Analbeutel nahezu komplett.
Analdrüsen Hund - Wozu dienen sie?
Die Analdrüsen dienen zur Kommunikation mit Artgenossen. Hunde nehmen den individuellen und speziellen Duft des Sekretes beim Beschnuppern war. So dienen die Absonderungen vor allem als Markierungen des Territoriums und Signalisierung von Paarungsbereitschaft durch die Ausscheidung von Pheromonen. Wir Menschen empfinden den Geruch des Sekrets als ausgesprochen übelriechend.
Analdrüse des Hundes richtig pflegen
Dein Tier genau zu beobachten und gleichzeitig auf seine Futterzusammensetzung zu achten, ist der erste Schritt: So lässt sich Gewissheit schaffen, ob die Auffälligkeiten an den Analdrüsen von der Fütterung herrühren oder andere Ursachen haben. Du solltest Unverträglichkeiten ausschließen. Getreide, Reis, Pansen oder Blättermagen können z.B. Auslöser für den zu weichen Stuhl Deines Hundes sein.
Als zweiter Schritt reicht es häufig schon, die Produktion der Analdrüsen mit Ballaststoffen zu unterstützen. Flohsamen sind dabei sehr empfehlenswert: Die Verdauung Deines Hundes wird durch sie angeregt und der Kot kann so wieder fester werden. Je nach Verträglichkeit kannst Du auch Leinsamen unter das Futter mischen, um die Analdrüsen Deines Hundes zu entlasten. Weiterhin kann die Erhöhung von Ballaststoffen in Form von Kokos- oder Karottenflocken hilfreich sein. Auch Kokosöl wirkt sich positiv auf den Kot aus und unterstützt zusätzlich das Immunsystem des Hundes. Zu viel des Guten kann aber auch einen gegenteiligen Effekt haben und zu Durchfall führen. Daher gehe sparsam mit dem Kokosöl um.
Zuletzt solltest Du über eine Sanierung des Hundedarms nachdenken. Manchmal kann dazu auch eine Futteranpassung notwendig werden, sollte das Problem mit den Analdrüsen durch die vorherigen Tipps nicht gelindert werden.
Warum Dein Hund mit der Analdrüse Probleme hat
Die Analdrüsen Deines Hundes werden durch zwei Faktoren entscheidend beeinflusst: die Beschaffenheit seines Kots und den Gesamtzustand seines Darms.
Ursache: Der Hundekot ist zu weich
Ist der Kot Deines Hundes dauerhaft zu weich, werden die Analdrüsen nicht mehr ausreichend entleert. Der nötige Druck fehlt, um die Drüsen auszupressen. So verbleibt das Sekret in den Analbeuteln. Es wird aber weiterhin produziert. Das führt zu vollen Analdrüsen und Dein Hund verspürt einen unangenehmen Druck.
Außerdem verfestigt sich das Sekret und die Analdrüsen verstopfen. Im ungünstigsten Fall kommt es zu einem Teufelskreislauf: Das feste Sekret führt zu hartem Kot, die Ausgänge werden zugedrückt und die Entleerung der Analdrüsen verhindert, wodurch wieder mehr Sekret entsteht.
Ursache: Übersäuerung des Dickdarms
Die Analdrüsen geben auch Auskunft über den Zustand des Darms. Meist bleiben die Analdrüsen unbemerkt, wenn sie ihre Arbeit verrichten. Ist jedoch die Dickdarmflora übersäuert, werden auch die Analdrüsen mit Säuren und Toxinen überschwemmt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Darm löst das Problem, indem er verstärkt Kot ausscheidet, oder die Analdrüsen verstopfen auch hier.
Ursachenforschung bei Verstopfung
Wenn die regelmäßig Analdrüsen verstopft sind, lohnt es sich also neben dem Kot auch tiefere Ursachen in Betracht zu ziehen: Ein Darmfloracheck kann helfen, die möglichen Auslöser für die Verstopfung der Analdrüsen zu finden. Danach kannst Du die Dysbakterie entsprechend behandeln oder weiter auf Ursachenforschung gehen, dabei sollte auch eine Unverträglichkeit oder Allergie in Erwägung gezogen werden.
Eine schwierige Lösung: Analdrüsen ausdrücken
Um dem Kreislauf zu entkommen, werden die Analdrüsen in solch einem Fall häufig gewaltsam ausgedrückt. Doch das tut den empfindlichen Drüsen, die auf diesen Reiz oftmals noch mehr Sekret absondern, nicht gut. Du solltest den Vorgang also nicht unnötig oft machen lassen, um kein chronisches Leiden bei Deinem Hund auszulösen.
Symptome für Analdrüsen-Probleme bei Deinem Hund
Es gibt verschiedene Anzeichen für verstopfte Analdrüsen beim Hund. Diese sind individuell von Hund zu Hund verschieden. Ganz typisch ist aber das sogenannte Schlittenfahren. Dabei reibt der Hund mit dem Gefäß auf dem Boden und bewegt sich dabei fort. Ursache für diese merkwürdige Art der Fortbewegung ist der starke Juckreiz, das mechanische Reiben schafft Linderung.
Der Juckreiz bringt Deinen Hund auch dazu, dass er sich häufig im hinteren Bereich leckt und beknabbert. Manchmal werden es auch wahre Knabberattacken mit hektischen Bewegungen, Beißen, Knibbeln und Lecken. Wenn Du diese Symptome bei Deinem Vierbeiner beobachtest, solltest Du dir um die Pflege seiner Analdrüse Gedanken machen.