Nina Windhausen ist deutsche Meisterin im Cani-Cross und begeisterte Tierliebhaberin.
Bei uns im Interview erzählt sie ein wenig über sich, den Sport und ihre Tiere:
AniForte: Nina, wann gab es in Deinem Leben die ersten Berührungspunkte mit Tieren und vor allem mit welchen?
Nina: Seit ich denken kann, gab es schon immer Tiere bei uns und dadurch war für mich immer klar, dass ich selber auch Tiere haben werde. In den Kinderjahren waren es Hamster, Katzen, Wellensittiche aber auch schon (Pflege-) Pferde und Hunde. Heute habe ich 3 Katzen und 3 Hunde.
AniForte: Seit wann treibst Du Sport mit dem Tier zusammen?
Nina: Sportbegeistert war ich schon immer, d.h. Laufen als Wettkampfsport gab es auch schon vor der Sportzeit mit den Hunden. Aktiv habe ich auch Fußball bis in die 2. Bundesliga bei den Damen gespielt. Cani-Cross mache ich seit 2012 und mit eigenen Tieren seit 2015.
AniForte: Wie bist Du an Cani-Cross gekommen und kann das jeder machen?
Nina: Der Geländelauf im Team ist die eigentliche Faszination und dass der Hund nicht mitläuft, sondern die Zugführung übernimmt und damit auch an meinem Tempo mitarbeitet. Zum Vergleich: Wenn ich alleine laufe komme ich bei 5 Kilometern auf eine Zeit im 20 Minuten Bereich. Mit Hund wird es einer 15er Zeit. Da ist auch beim Läufer eine andere Konstitution gefragt, zumal der Bewegungsapparat und der Bewegungsablauf doch anders sind als beim Solo-Laufen in Eigentempo. Aus meiner Sicht kann aber jeder Cani-Cross machen der Spaß an Sport hat und ein lauffreudiges Tier mitbringt. Dabei spielt die Größe des Hundes im Hobbybereich mit Sicherheit eine untergeordnete Rolle, wichtig ist schlicht, dass das Tier gesund und fit ist.
AniForte: Ernährst Du Deine Hunde anders oder muss man auf etwas speziell achten?
Nina: Die Ernährung ist an sich natürlich etwas proteinreicher und in den Wintermonaten auch etwas fetthaltiger. Ich mache das im Grunde abhängig von der Situation. Vor einer intensiveren Trainingseinheit oder einem Wettkampf wird natürlich nicht richtig gefüttert, sondern stärker gewässert, eventuell dünn mit etwas Fleisch versetzt. Meine Hunde (und ich) sind auf jeden Fall sehr glücklich mit den Produkten von Euch. In puncto Verträglichkeit kenne ich nichts Besseres und bin froh Euch in der Nähe gefunden zu haben.
AniForte: Was steht in nächster Zeit für Dich an?
Nina: Im Moment bereiten wir uns auf die Weltmeisterschaft in Polen vor. Die kommt im Oktober und zwei Monate später sind die deutschen Meisterschaften in Mühlberg. Das sind die nächsten großen Herausforderungen und es gibt noch genug zu tun (lacht). Ansonsten bin ich für den Cani-Cross Sport auch als Trainerin unterwegs und möchte noch mehr Menschen dafür begeistern! Meine jüngste Schülerin (Lilli) ist 8 Jahre alt und startet auch bei der WM beim Kinderlauf.
AniForte: Dann wünschen wir viel Glück für die anstehenden Wettbewerbe!
Nina: Danke Euch und ich gebe natürlich Alles!
Was ist Cani-Cross?
Der Ursprung des Cani-Cross findet sich im Schlittenhunderennen und hat seine Wurzeln im skandinavischen Raum. Daher verwundert es auch nicht, dass es weitere Formen des Cani-Cross mit den Skiern (Skijöring) und dem Fahrrad (Bikejöring) gibt. Wobei hier in der Regel kein klassisches Fahrrad, sondern ein sogenannter Scooter ohne eigenen Antrieb zum Einsatz kommt.
Der Geländelauf (Cross-Country) findet unter Führung des Hundes statt. Verbunden sind Läufer und Tier durch eine ca. 2m lange flexible Leine. Der Hund ist mit einem speziellen Geschirr ausgestattet, damit der Druckpunkt weder Lungen noch Leistung negativ beeinflusst. Auch der Läufer bekommt einen speziellen Hüftgurt für die optimale (Lauf-)Verbindung.
Die meisten Gurte haben einen Panikhaken, mit dem man die Verbindung zwischen Läufer und Hund schnell lösen kann, um ein etwaiges Verletzungsrisiko zu minimieren.
Laufen kann man im Grunde mit jeder Art von Hund (also auch mit kleinen), vorausgesetzt das Tier bringt von Haus aus auch eine gewisse Lauffreude mit. Im Wettbewerb werden oft natürlich schlitten- oder jagderprobte Rassen wie z.B. Alaskan Hounds bevorzugt, was beim Läufer selber dann aber auch mehr als nur ein Mindestmaß an Kondition voraussetzt. Ganz wichtig: je wärmer es wird desto schlechter die Voraussetzungen. Daher gibt es beispielsweise im Sommer keine Cani-Cross-Wettkämpfe, weil die Belastung für das Tier schnell zu hoch ist.
Bevor man mit seinem eigenen Vierbeiner loslegt empfiehlt es sich durchaus noch ein paar Infos mehr für die ersten Trainings zu sammeln oder nach einer Cani-Cross erfahrenen Gruppe oder einem Trainer in der Nähe umzuschauen, damit es von Anfang an zu einem Spaß für beide wird.
(Unsere Interview-Partnerin Nina Windhausen (siehe oben) ist ebenfalls als Trainerin unterwegs und steht bei Fragen rund um das Thema ebenfalls gerne zur Verfügung.)