Hund und Katze können zusammen im Haushalt gehalten werden. Geduld und bestimmte Tricks können das Zusammenleben vereinfachen.
Zu den beliebtesten Tieren in deutschen Haushalten gehören Hund und Katze. Einige Tierliebhaber wollen deshalb mit beiden zusammen leben. Doch der Kontakt von Hund und Katze kann sich manchmal recht schwierig gestalten, oftmals sind die beiden aber auch ein Herz und eine Seele. Mit viel Geduld und etwas Glück kann ein harmonisches Zusammenleben von Hund und Katze durchaus funktionieren. Zuerst muss jedoch das Eis zwischen diesen unterschiedlichen Wesen gebrochen werden. Hat man beide Tiere miteinander vereint, lebt man in Harmonie und Hund und Katze stellen eine echte Bereicherung für den Menschen dar. Man muss die Tiere aneinander gewöhnen, so einige Hindernisse überwinden und mit Gespür, Vorsicht und Feingefühl vorgehen. Es gibt Tricks, um Hund und Katze die Eingewöhnungszeit erheblich zu erleichtern.
Hund und Katze zusammen halten
Wer sich dazu entschlossen hat Hund und Katze zusammen in einem Haushalt zu halten, muss zunächst bedenken, wer von den beiden Tieren zuerst im Haushalt war. Der natürliche Instinkt bei Tieren ist darauf ausgerichtet, das eigene Revier zu verteidigen. Gehört ein Tier bereits zum Haushalt und der Hund oder die Katze kommt später dazu, ist mit äußerster Vorsicht und Fingerspitzengefühl vorzugehen. Sobald der Neuankömmling unerwartet das Haus betritt, sorgt das bei Hund und Katze gleichermaßen für Verwirrung. Das bedeutet für Hund und Katze erheblichen emotionalen Stress, den es unbedingt zu vermindern gilt. Man muss die beiden Tiere also langsam aneinander gewöhnen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, denn Überforderung bedeutet gleichzeitig auch Rückzug. Den gilt es zu vermeiden, um dem Tier seelisch nicht zu schaden. Die Zusammenführung birgt immer ein gewisses Risiko. Insbesondere, wenn im Haushalt schon eine Katze lebt und der neue Mitbewohner, ein Hund, hinzukommt. Eines darf man nie vergessen: Hund und Katze sind nicht nur vom Wesen, sondern auch in ihren Bedürfnissen recht unterschiedlich geprägt. Da treten zumindest anfänglich Probleme auf, weil beide Tiere die Gewohnheiten des anderen zu akzeptieren lernen müssen. Der Vierbeiner auf Hundepfoten beispielsweise besitzt im Allgemeinen viel Temperament, ist ungestüm, oftmals sogar wild. Zudem ist er in der Regel erheblich größer als die Katze. Das schüchtert das eher ruhige Tier auf Samtpfoten ein. Zudem ist dem Hund von Natur aus ein Jagdinstinkt angeboren und könnte eine kleine Katze jagen wollen. Leine den neu hinzugekommenen Hund also zunächst auch innerhalb des Hauses an, um die Katze nicht gleich in die Flucht zu schlagen. Das ist extrem wichtig, denn ist erst mal eine tiefere Aversion zwischen Hund und Katze entstanden, ist diese kaum noch rückgängig zu machen. Eine körperlich in der Größe unterlegene Katze fühlt sich verständlicherweise von einem Hund zunächst bedroht. Ihr natürlicher Fluchtreflex kommt zum Tragen. Sie möchte also vor der Bedrohung fliehen. Sie müssen der Katze unbedingt einen Fluchtweg offenhalten. Das kann durchaus eine geöffnete Zimmertür sein, damit sie sich unterm Bett oder Sofa in Sicherheit bringen kann. Auch ein erhöhter Platz, wie beispielsweise ein Kachelofen, auf den sie springen kann, ist möglich. Der Hund darf in dieser Situation auf gar keinen Fall den von der Katze ausgewählten Sicherheitsplatz erreichen können. Für die erste Begegnung von Hund und Katze sind wenige Momente völlig ausreichend. Wenn sich die beiden Tiere aus weiterer Entfernung sehen und sich riechen können, ist das für den Anfang genug. Verhalten sich Hund und Katze vorbildlich beim ersten Zusammentreffen, sollten sie selbstverständlich dafür auch mit Snacks oder besonderen Streicheleinheiten belohnt werden.
Hund und Katze taktisch aneinander gewöhnen
Will man Hund und Katze im selben Haushalt vereinen, so ist es ratsam, taktisch dabei vorzugehen. Das zukünftige Zusammenleben unter einem Dach sollte sorgfältig geplant werden und Schritt für Schritt vonstattengehen. Eine räumliche Trennung, zumindest für den Anfang der neuen Wohngemeinschaft, macht durchaus Sinn. Somit werden eventuelle Überreaktionen und eine dadurch notwendige Beruhigung vermieden. Futter-, sowie Schlafplatz und Katzenklo der Katze sollten für den Hund nicht zugänglich sein. Von einer anfänglich gemeinsamen Fütterung von Hund und Katze ist abzuraten, um Rivalitäten zu vermeiden. Diese Erstmaßnahmen, um Hund und Katze aneinander zu gewöhnen, dienen dazu, beide Tiere mit dem Geruch des anderen vertraut zu machen. Taktisch klug dabei ist, die jeweiligen Schlafdecken der geliebten Haustiere untereinander auszutauschen, um die Reaktionen auf die jeweils fremden Gerüche zu testen. Manche Tiere reagieren darauf mit Interesse, andere wiederum mit Abweisung oder Ignoranz. Im schlimmsten Fall verlassen Hund und Katze vorübergehend ihren gewohnten Schlafplatz oder geben ihn sogar gänzlich auf. In der Eingewöhnungszeit sollte der gemeinsame Haushalt ruhig gehalten werden, denn lärmendes Kindergeschrei, Hektik oder sonstige ungewohnte Vorkommnisse wie Besucher, tragen erheblich zur Verschärfung der Gesamtsituation von Hund und Katze bei. Legen Sie in der Eingewöhnungszeit den Fokus nur auf die Tiere. Hund und Katze werden die ungeteilte Aufmerksamkeit lieben. Vor allem der verunsicherte Neuankömmling wird sich in seiner neuen Familie willkommen fühlen. Mit den Tieren zu spielen und sie zu liebkosen ist die richtige Taktik, sie entschärft die ungewohnte Situation. Ein hilfreicher Tipp ist es, mit dem Hund ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen. Im Freien kann er sich austoben, kommt er zurück, ist er vermutlich zu müde, um die Katze zu jagen. Je schneller Hund und Katze die Gewohnheiten ihrer tierischen Mitbewohner kennenlernen, umso rascher werden sie diese akzeptieren.
Räumliche Begegnung von Hund und Katze
Die erste räumliche Zusammenführung von Hund und Katze sollte unbedingt in einer entspannten Atmosphäre stattfinden. Nimm dir dafür ausreichend Zeit und verhalte dich wie gewohnt. Der Hund muss lernen, dass er seine Mitbewohnerin keinesfalls jagen darf. Auch bei der ersten räumlichen Zusammenführung ist es ratsam, den Hund zunächst anzuleinen, um eventuelle Überreaktionen zu vermeiden. Verhält sich der Hund dabei zu ungestüm, legen Sie ihm vorsichtshalber einen Maulkorb an. Auch hierbei muss eine adäquate Ausweichmöglichkeit für die Katze in Form eines hohen Katzenbaumes geschaffen werden. Besonders die kleinere Katze benötigt ein Gefühl der Sicherheit. Für den Anfang der ersten räumlichen Zusammenkunft genügen einige Minuten, die Sie dann nach und nach zeitlich ausdehnen können. Zwei Personen sind beim ersten Zusammentreffen optimal. Jeder kümmert sich um ein Tier, um aufkeimende Eifersüchteleien besser im Zaum zu halten. Auch Hund und Katze buhlen wie Kinder um die Zuwendung und Aufmerksamkeit ihrer Bezugspersonen. Sie fürchten bei neuen Familienmitgliedern die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer „Eltern“. Auch Tiere müssen lernen, ihre Bezugspersonen mit anderen Haushaltsmitgliedern zu teilen. Der Hund ist ein Rudel-Tier, insofern liebt er die Gesellschaft. Katzen brauchen ihren Freiraum und sind von daher weniger gesellig. Kann die Katze das Haus durch eine Katzenklappe verlassen, ist die Stresssituation mit dem bellenden Mitbewohner geringer. Fängt sie an ihn zu akzeptieren, kommt sie gerne wieder zurück. Sollte das Zusammenleben von Hund und Katze nicht funktionieren, machen Sie sich bitte keine Vorwürfe. Wie bei uns Menschen muss auch die Chemie zwischen Hund und Katze stimmen. Viele Tiere leben jedoch in Harmonie wie ein Herz und eine Seele zusammen. Das ist eine große Bereicherung für alle Mitglieder einer tierlieben Familie.