Wir haben Dir in unserem letzten Beitrag einige giftige Gartenpflanzen vorgestellt, die bei Deinem Vierbeiner erhebliche gesundheitliche Schäden auslösen können. Damit Dein Garten oder Deine Terrasse im Frühling nicht trostlos bleiben, stellen wir Dir heute beliebte Balkon- und Gartenpflanzen vor, die für Dich und Dein Tier vollkommen ungiftig und zudem auch noch gesund sind. Dazu gehören in erster Linie Kräuter und Wurzeln, aber auch viele bunte ungiftige Blumen für Hunde, Katzen und Co. Erfahre im Folgenden, welche Kräuter für Deinen Vierbeiner gesund sind und bei welchen Blumen Du Dir keine Sorgen machen musst.
Gesunde Kräuter für Tiere – Heilpflanzen für Immunsystem und Wohlbefinden
Kräuter sind nicht nur für uns Menschen gesund, sondern auch für Deinen Hund, Deine Katze und natürlich auch für Dein Meerschweinchen. Sie enthalten viele wertvolle Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Einige sind zudem seit Jahrhunderten in der Heilkunde vertreten und haben heilende Wirkung bei unterschiedlichen Beschwerden und Krankheiten. Diese Heilkräuter können das Immunsystem stärken, wirken entzündungshemmend und entgiften den Organismus Deines Vierbeiners. So kannst Du mit rein natürlichen Gewürzen, Wurzeln oder Sträuchern sowohl den Nährstoffhaushalt Deines Hundes aufpeppen als auch das eine oder andere Wehwehchen Deiner Katze behandeln. Jedoch solltest Du bei trächtigen und laktierenden Tieren, als auch bei chronischer Erkrankung deines Tieres eine Zufütterung mit Kräutern generell immer erst mit Deinem Tierarzt des Vertrauens absprechen. Denn wie auch beim Menschen gilt: In dieser sensiblen Phase haben auch Tiere unterschiedliche Anforderungen.
Basilikum
Basilikum ist eines der beliebtesten Küchenkräuter und kann ganz praktisch auch auf der Fensterbank kultiviert werden. Es wird sowohl für Pastagerichte verwendet aber auch in den Salat oder das Pesto findet es seinen Weg. Doch neben dem würzigen Aroma hat Basilikum zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften, auch für Tiere. Eine Paste aus frisch geriebenem Basilikum ist eine natürliche Soforthilfe bei Insektenstichen. Das Kraut lindert Schwellungen und Schmerzen Deines Hundes und hat zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung.
Basilikum wirkt:
- verdauungsfördernd
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- abschwellend
Vorsicht: Katzen sollten nur gelegentlich eine kleine Menge Basilikum erhalten. Frisst die Katze zu viel davon, kann es – wie beim Verzehr aller Pflanzen und Kräuter – zum Erbrechen kommen. Eine Gefährdung der Gesundheit Deines Stubentigers besteht bei Basilikum jedoch nicht.
Petersilie
Wie Basilikum gehört auch Petersilie, Peterling, Bockskraut oder auch Petergrün genannt, zu den Gartenkräutern, die am häufigsten in der Küche verwendet werden. Sie ist aber viel mehr als nur einfaches Küchengewürz: Die Petersilie ist ein natürliches Diuretikum und wirkt bei Hunden und Katzen entwässernd und harntreibend. Somit kann sie bei Blasen- und Nierenentzündungen Deines Vierbeiners eingesetzt werden. Zusätzlich kann sich die robuste Pflanze entspannend auf Muskelverspannungen nach langen Spaziergängen auswirken.
Petersilie wirkt:
- antibakteriell
- krampflösend
- entwässernd
- harntreibend
- kräftigend
Vorsicht: Die Dosis ist bei diesem Kraut entscheidend. Größere Hunde sollten täglich nicht mehr als einen Teelöffel Petersilie gefüttert bekommen, kleine Hunde entsprechend weniger. Auch an Katzen oder Nager sollte nicht mehr als ein halber Teelöffel verfüttert werden. Neigt Dein Tier zu Kalziumoxalatsteinen, solltest Du das Füttern mit Petersilie vermeiden. Denn Petersilie enthält jede Menge Oxalat und kann sich so negativ auf die Gesundheit Deines Vierbeiners auswirken.
Thymian
Der krautige Thymianstrauch ist eine alte Heil- und Gewürzpflanze, die vor allem bei Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt wird. Deinem Haustier kann ein frisch gebrühter Thymiantee vor allem bei Husten und Rachenentzündungen helfen, aber auch schleimlösend wirken. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden kann das Heilkraut Linderung verschaffen. Die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle wirken zudem desinfizierend.
Thymian wirkt:
- appetitanregend
- wurmwidrig
- desinfizierend
- antibakteriell
- antiviral
Vorsicht: Auch Thymian ist nicht ganz ohne. Tiere mit Leber und Nierenerkrankungen sollten kein Thymian in ihren Napf bekommen. Denn der Inhaltsstoff Thymol ist ein ätherisches Öl und kann zur Verschlechterung der Beschwerden führen.
Kamille
Die Echte Kamille zählt zu den Korbblütlern und ist eine altbekannte Heilpflanze. Sie wird sowohl für den Magen-Darm-Trakt verwendet, ist aber auch für äußere Anwendungen geeignet: kleinere Wunden, Juckreiz und Insektenbisse werden traditionell mit der weiß-gelben Blume behandelt. Daher eignen sich Produkte aus der Kamille ideal zur Juckreizlinderung und Ohrenpflege, wie unser Ohrenreiniger Hunde mit natürlichen Kamillenextrakten.
Kamille wirkt:
- entzündungshemmend
- krampflösend
- magenschonend
- antibakteriell
Vorsicht: Kamille kann die Schleimhäute reizen und bei häufiger Anwendung allergische Reaktionen auslösen.
Gelbwurzel / Kurkuma
Zwar zählt die ostasiatische Kurkuma-Knolle nicht zu den Gartenkräutern, sie ist aber dennoch in deutschen Gärten auf dem Vormarsch. Die Wurzel ist eine traditionelle Heilpflanze und wird nicht nur unter Botanikern und Heilkundigen sehr geschätzt. Mittlerweile hat sich auch die Wissenschaft der Heilknolle angenommen und über 10.000 Studien und Abhandlungen zu der gesundheitsfördernden Knolle veröffentlicht. Sie wird auch immer mehr in der Tiermedizin eingesetzt.
Kurkuma wirkt:
- stark entzündungshemmend
- verdauungsfördernd
- immunstimulierend
- wundheilend
- anregend auf die Gallenflüssigkeit
- schmerzlindernd bei Arthritis
- krebshemmend
Vorsicht: Kurkuma hat eine blutverdünnende Wirkung und sollte nicht vor Operationen gefüttert werden. Bekommt Dein Vierbeiner blutverdünnende Medikamente, dann solltest Du ebenfalls auf die Zufütterung von Kurkuma verzichten. Auch bei allen anderen Medikamenten ist eine Absprache mit dem Tierarzt erforderlich. Zudem ist die Knolle gallentreibend, was bei Tieren mit Gallensteinen problematisch werden kann. Für Katzen ist die Kurkuma als Ergänzungsfutter jedoch nicht geeignet.
Minze
Die Minze freut sich über gemäßigtes Klima und besticht durch ihren intensiven Menthol-Geruch und Geschmack. Vor allem morgens und abends treffen viele in Form von Zahnpasta auf die Minze. Doch das beliebte Gartenkraut hat auch gesundheitliche Vorteile für Dein Haustier. Denn Minze ist ein altbewährtes Heilkraut, das bei Bauchschmerzen wirkt und Erkältungssymptome lindert.
Minze wirkt:
- verdauungsfördernd
- bei Blähbauch
- gegen Mundgeruch
- bei Bauchschmerzen
- gegen Verspannung
- bei Reizdarmsymptom
- antibakteriell
Vorsicht: Minze sollte nur gelegentlich zugefüttert werden. Eine dauerhafte Gabe kann sich negativ auf Leber und Nieren auswirken. Bei Hunden und Katzen mit unterschiedlichen Erkrankungen sollte die Fütterung von Minze zuvor mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden. Die Polei-Minze sollte gar nicht gefüttert werden, denn diese ist für unsere Vierbeiner leider giftig.
Hagebutten
Die rotleuchtenden Früchte sind im Herbst ein Hingucker und können auch im Garten kultiviert werden. Sie sind gesund und Dein Tier profitiert von den Früchten durch ihre zahlreichen Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Flavonoide und nicht zuletzt Galaktolipide. Die Hagebutte unterstützt das Immunsystem Deines Vierbeiners und wirkt sich positiv auf seinen Bewegungsapparat aus. Daher werden Hagebutten vor allem bei Arthrose, Arthritis und anderen Gelenkerkrankungen verabreicht. Sie können getrocknet, gemahlen und täglich unter das Futter Deines Hundes oder Deiner Katze gemischt werden.
Hagebutten wirken:
- entzündungshemmend
- immunstimulierend
- bei Arthrose und Arthritis
- schmerzlindernd
- harntreibend
- fiebersenkend
Vorsicht: Eigentlich hat die Hagebutte kaum Nebenwirkungen für Dein Haustier. Jedoch sollten Hunde, Katzen und andere Tiere mit Blasenschwäche oder Nierenleiden nicht mit Hagebutten gefüttert werden. Zudem sollte die tägliche Dosis nicht mehr als einen Teelöffel Hagebuttenpulver für große Hunde betragen.
Gerstengras
Gerstengras zählt zu den modernen Superfoods und wird auch häufig als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Besonders für seinen hohen Chlorophyllanteil ist Gerstengras bekannt. Es versorgt das Blut Deines Haustieres mit wichtigem Sauerstoff und enthält zudem einen hohen Anteil an Kalzium, Magnesium und Phosphor. Dadurch wirkt es sich positiv auf die Knochenbildung und Muskulatur bei Hunden, Katzen und Co. aus.
Gerstengras wirkt:
- auf den Säure-Basen-Haushalt
- entwässernd
- basisch
- entspannend
- immunstimulierend
Vorsicht: Gerstengras kann bei Überdosierung zu allergischen Reaktionen, Verdauungsproblemen, Übelkeit und Erbrechen führen. Daher achte darauf, dass Dein Liebling nicht mehr als ½ Teelöffel Gerstengras täglich bekommt.
Ungiftige Blumen für Hunde und Co. im Garten
Neben den heilenden und schmackhaften Kräutern kannst Du natürlich auch ein bisschen Farbe in Deinen Garten bringen. Zwar sind viele prachtvolle Pflanzen wie Hortensien, Oleander und Rhododendron für Deinen Vierbeiner unverträglich oder sogar giftig. Nichtsdestotrotz gibt es auch jede Menge Blumen, an denen Dein Hund oder Dein Stubentiger ausgiebig knabbern darf. Denn was wäre schon ein Garten oder Balkon im Frühling ohne leuchtende Blühpflanzen? Im Folgenden listen wir Dir einige haustierfreundliche Gartenpflanzen auf, die mit bunten Blühten bestechen und auch für Dein Haustier eine Freude sind.
Lavendel
Die stark aromatische Mittelmeerpflanze ist nicht nur Heilkundigen für ihre beruhigende Wirkung bekannt, sondern schmückt auch jede Menge Gärten und Balkone. Jedoch hält sich bei Katzenbesitzern hartnäckig das Gerücht, die Pflanze sei für ihre Samtpfoten giftig. Hier gibt es Entwarnung: Lavendel ist für Katzen und Hunde unbedenklich. Zwar kann eine regelmäßige Gabe bei Katzen zu Leberbeschwerden führen, als Garten- oder Balkonpflanze ist der Lavendel aber unbedenklich. In der Regel halten die Vierbeiner sowieso Abstand zu der Heilpflanze, da sie ein außerordentlich starkes Aroma hat.
Hibiskus
Auch der ostasiatische Hibiskus, bei uns eher bekannt als Eibisch, ist für Tiere unbedenklich. Vor allem die domestizierten Arten des Eibisches sind besonders haustierfreundlich. Der Hibiskus hat große ausladende Blüten und ist sowohl als Zimmer-, Balkon- oder Gartenpflanze erhältlich.
Tagetes
Tagetes, Studentenblume, türkische Nelke oder Totenblume ist eine pflegeleichte Pflanze mit leuchtend orange-roten Blüten. Sie blüht den ganzen Sommer über und ist besonders in Beeteinfassungen oder als Balkonpflanze sehr beliebt. Zudem können Tierbesitzer bei dieser Blume völlig entspannt sein. Denn die relativ kleine, aber feine Gartenpflanze ist für Hunde, Katzen und Nager völlig ungiftig. Manche Tagetesblüten sind zudem für den Verzehr geeignet.
Dahlien
Keine Dahlie ist wie die andere. Es gibt kaum eine Pflanzenart, die sich innerhalb ihrer Gattung so stark unterscheidet wie die Dahlie. Vielleicht sind Dir auch schon die angelegten Blumenfelder entlang der Landstraßen oder Autobahnen aufgefallen, die meisten dieser prachtvollen Blumenteppiche sind Dahlien. Diese Pflanzen gehören ebenfalls zu den ungiftigen Gewächsen für Mensch und Tier und werden sogar zur Dekoration auf Speisen und Getränken verwendet.
Sonnenblumen
Die stolzen in den Himmel ragenden Sonnenblumen sind nicht nur ein schöner Anblick auf Feldern, in Gärten oder auf der Terrasse, ihre Kerne sind zudem der Rohstoff für das beliebte Sonnenblumenöl. Aber auch für Tiere, besonders Vögel und Nager, sind Sonnenblumenkerne eine proteinreiche Nahrung. Die bis zu 2,50 m hohen Sonnenblumen können daher auch unbedenklich im heimischen Garten oder als Zimmerpflanze verwendet werden.
Fazit
Wie Du siehst, gibt es jede Menge Garten- und Balkonpflanzen, die keine Gefahr für Deinen Vierbeiner darstellen und ein echter Hingucker sind. Haustierfreundliche Pflanzen wie Lavendel, Hibiskus, Tagetes, Aster, Dahlien oder die strahlenden Sonnenblumen bringen Farbe in Deine grüne Oase und sind zudem für Mensch und Tier völlig unbedenklich. Das gelegentliche Knabbern Deines Hundes löst keine Vergiftungserscheinungen aus und die Gewächse sind zudem auch noch pflegeleicht. Aber auch Heilkräuter können Deinen Garten zum Leben erwecken. Sie versprühen nicht nur ein intensives Aroma, sondern haben zusätzlich noch jede Menge gesunde Nährstoffe und wirken sich heilend auf das eine oder andere Wehwehchen Deines Vierbeiners aus. Ich hoffe, wir konnten Dich dazu ermuntern, Deinem Hund, Deiner Katze oder Deinem Nager gelegentlich gesunde Gartenkräuter unter das Futter zu mischen und bei leichten Beschwerden zunächst auf die natürliche Kräuterkur aus dem heimischen Garten zurückzugreifen.