Die Sonne kommt heraus, draußen blüht es wieder und sowohl Mensch als auch Tier erwachen aus dem Winterschlaf: Die Gartensaison hat begonnen. Besonders unter den jetzigen Bedingungen verbringen wir sehr viel Zeit im geliebten Garten oder auf dem heimischen Balkon. Innerhalb der nächsten Wochen bauen wir uns mit viel Schweiß, Zeit und Freude eine grüne Wohlfühl-Oase. Aber weißt Du eigentlich, dass ein lebendiger Garten mit tollen Blüten, Sträuchern und Bäumen für Deinen Hund oder Deine Katze gefährlich sein kann? Denn viele der beliebten Gartenpflanzen sind für unsere Lieblinge giftig und können sogar lebensgefährlich sein. Vor allem Hunde und Freigängerkatzen suchen gerne nach Fressen im Garten und knabbern gelegentlich an einigen Zweigen, Blättern oder auch Beeren. Willst Du Deinen Garten tierfest machen, dann achte darauf giftige Pflanzen für Hund und Katze zu vermeiden. Wir haben für Dich eine Liste zusammengestellt mit beliebten Gartenpflanzen, die für Deinen Vierbeiner leider giftig sind.
Giftige Pflanzen für Hunde und Katzen – Die Top 10 Liste
Flieder
Wenn der erste Fliederduft in die Nase steigt, weiß man: Der Frühling ist da. Die zu den Ölbaumgewächsen zählende Pflanze blüht von April bis Juni und schmückt zahlreiche Gärten, und auch am Wegesrand ist sie zu entdecken. Der Fliederduft ist so beliebt, dass Duftkerzen, Parfüms und Öle gerne auf dieses leichtfüßige Aroma zurückgreifen. Ist der Geruch von Flieder auch so lieblich und betörend, der Baum an sich zählt jedoch zu den schwach giftigen Pflanzen. Insbesondere Hunde und Katzen, aber auch Kleinkinder können Vergiftungserscheinungen davon tragen. Substanzen wie Syringin, Anisaldehyde, Alpha-Pinene und auch die ätherischen Öle können mitunter Allergien, Übelkeit und Atembeschwerden auslösen. Daher gilt: Flieder ist giftig für Hunde, Katzen und auch Kleinkinder.
Kirschlorbeer
Kirschlorbeer oder auch Lorbeerkirsche ist ein aus Kleinasien importierter Zierstrauch. Vor allem aufgrund seiner immerwährenden grünen Blätter ist er als grüne Hecke ganzjährig sehr beliebt. Der Kirschlorbeer findet sich nicht nur in den heimischen Gärten, sondern auch in Parks und immer öfter in Wäldern. Leider zählt er zu den giftigen Pflanzen für Hunde und Katzen. Denn die Samen und Blätter dieses Zierstrauchs enthalten Toxine, s.g. cyanogene Glycoside, die sowohl für Tier als auch Mensch giftig sind. Werden die cyanogene Glycoside aufgenommen und im Magen gespalten, wird die gefährliche Blausäure freigesetzt. Sie löst unterschiedliche Vergiftungserscheinungen bei Hunden und Katzen aus, bis hin zum Atemstillstand.
Hortensien
Auch die Hortensie hat es auf die Liste der giftigen Pflanzen für Hunde und Katzen geschafft. Sie ist ein beliebter Zierstrauch in den deutschen Gärten und besticht durch ihre farbenfrohen Blüten. Hunde, Katzen, Kleintiere und Vögel freuen sich aber eher weniger über die blütenreiche Staude. Denn auch Hortensien sind giftig für Hunde und Katzen. Sie enthalten giftige Substanzen wie Blausäure, Saponine, Hydrangin und Hydragenol. Diese Stoffe können in hohem Verzehr zu Vergiftungen bei Tieren führen. Auch empfindliche Menschen bleiben nicht verschont: Hautreizungen sind zwar selten, können aber als allergische Reaktion auftreten. Hortensien wird auch eine halluzinogene Wirkung nachgesagt, allerdings geht das auf die gefährliche Blausäure, die beim Rauchen freigesetzt wird, zurück. Sie greift das Nervensystem an und führt bei Überdosierung zu Vergiftungen.
Lebensbaum
Der aus Nordamerika und Asien stammende Lebensbaum ziert Gärten, Friedhöfe und Parkanlagen, denn die Pflanze ist als Heckenschutz bei Gärtnern sehr beliebt. Jedoch ist dieser Baum hochgiftig, nicht nur für Hunde und Katzen, sondern auch für größere Tiere, wie Pferde und Rinder. Besonders seine Blätter sind sehr tiergiftig. In den Spitzen reichern sich die ätherischen Öle der Pflanze an und können mitunter Hautreizungen und psychoaktive Wirkung haben. Aber auch für den Menschen ist die Pflanze nicht ungefährlich und kann zahlreiche körperliche Reaktionen auslösen.
Maiglöckchen
Die süßen Maiglöckchen wirken durch ihre weißen Blüten so unscheinbar und harmlos. Jedoch ist die Maiblume, wie sie im Volksmund auch genannt wird, eine der giftigsten Gartenpflanzen für Katzen und Hunde überhaupt. Nicht ohne Grund wurde das krautige Gewächs 2014 zur giftigsten Pflanze des Jahres gewählt. Insbesondere ihre Blüten und Früchte sind sehr stark giftig für viele Tiere, aber auch für Menschen. Daher gehören Maiglöckchen nicht in den heimischen Garten und sollten falls überhaupt im Blumentopf außer Reichweite von Hund, Katze und auch Kind kultiviert werden.
Oleander
Auch Oleander ist ein immergrüner Strauch mit wunderschönen Blüten in rosa, rot und weiß. Da die Pflanze aus dem Mittelmeerraum stammt, mag sie keine Kälte und wird daher in Kübel oder Blumentöpfen gehalten. Somit ist sie auch als Balkonpflanze sehr beliebt. Oleander gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und wie der Name schon sagt, ist die Pflanze für Hunde besonders giftig - aber auch für andere Tiere und Menschen. Das darin enthaltene Oleandrin ist ein Herzglykosid, das zu Herzstörungen führen und auch Übelkeit und Erbrechen als Symptome haben kann. Vorsicht ist vor allem bei Welpen und Kleinkindern geboten, sie können die abgefallenen Blätter des Strauchs aufnehmen und sich vergiften.
Rhododendron
Rhododendron: die Schönheit mit dem gefährlichen Beigeschmack. Diese Pflanze ist in jedem Garten und Park ein echter Hingucker. Viele Hobbygärtner investieren jede Menge Zeit und Pflege in das anspruchsvolle Gewächs. Jedoch ist die Alpenrose, wie der Strauch auch genannt wird, für Tiere sehr giftig. Substanzen wie Diterpene, Grayanotoxine und Acetylandromedol sind Pflanzengifte und können nicht nur für Hunde und Katzen tödlich sein. Selbst das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte vor Vergiftungsfällen durch Grayanotoxine in Rhododendron-Honigen. Somit gehört auch Rhododendron nicht zu den haustierfreundlichen Pflanzen.
Engelstrompete
Die Engelstrompete ist für Hunde und Katzen gar nicht so engelsgleich wie ihr Name sie erscheinen lässt. Zwar ist sie vor allem durch ihre ausladenden und einzigartigen Blüten eine sehr ansehnliche Pflanze, die Balkone und Gärten schmückt. Jedoch ist auch sie hochgradig giftig für Tiere. Die zu den Nachtschattengewächsen gehörenden Sträucher haben nämlich einen sehr hohen Anteil an Tropanalkaloiden. Diese stickstoffhaltigen organischen Verbindungen sind für Tiere und auch Menschen stark giftig und können Bewusstseinsstörungen auslösen bis hin zum Tod. Daher ist diese tödliche Pflanze für Hunde, Katzen und andere Kleintiere nicht für Tierbesitzer geeignet.
Buchsbaum
Leider gehört auch der beliebte Buchsbaum, umgangssprachlich Buchs, auf die Liste der giftigsten Pflanzen für Hunde und Katzen. Seine über 70 Alkaloide machen ihn nämlich sehr gefährlich für Haustiere. Dabei sind nicht nur Hunde und Katzen betroffen, vor allem aber Nager, die gerne an grünem Wuchs knabbern. Der Pflanzenstoff Buxin, der reichlich im Buchsbaum vertreten ist, kann bereits bei geringen Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen.
Herbstzeitlose
Die Liste unserer giftigen Pflanzen für Hunde und Katzen vervollständigt die weit verbreitete Herbstzeitlose. Sie findet sich in Gärten, blüht auf Wiesen, Feldern und am Wegrand. Ihre Blütezeit ist überwiegend von Spätsommer bis Herbst. Während die Blüten dieser Zier- und Wildpflanze den Krokussen ähneln, sehen ihre Blätter aus wie Bärlauch. Daher kommt es auch aufgrund der Verwechslung mit Bärlauch zu häufigen Vergiftungen mit Herbstzeitlosen. Für Tiere ist diese Pflanze hochgiftig. Sie enthält den Pflanzengiftstoff Colchizin, der ebenfalls zu den giftigen Alkaloiden zählt. Hunde, Katzen aber auch Pferde können u.a. Lähmungen und Herz-Kreislauf-Versagen erleiden. Wird die Vergiftung nicht rechtzeitig behandelt, kann diese Pflanze tödlich sein.
Symptome bei Vergiftung durch Pflanzen
Vielen Tierbesitzern sind die zahlreichen Giftpflanzen in der Umgebung ihrer Hunde und Katzen gar nicht bewusst. Allerdings geht von ihnen eine große Vergiftungsgefahr aus. In unbeobachteten Momenten können Katzen mit den Maiglöckchen spielen, Hunde am Stöckchen eines Buchsbaums knabbern oder Nager an den Blättern einer Herbstzeitlosen kauen. Solltest Du das bei deinem Tier beobachten, nimm ihm sofort das entsprechende Fress- und Spielzeug weg. Rückt der Hund sein Stöckchen nicht freiwillig heraus, biete ihm ein anderes attraktiveres Kauobjekt an. Leider bekommen viele Tierbesitzer nicht mit, ob ihre Lieblinge an einer giftigen Pflanze rumgekaut haben. Daher solltest Du bei folgenden Symptome schnell reagieren:
- Reizungen der Schleimhäute
- Pupillenerweiterung
- Übelkeit und Erbrechen
- Blähungen und Durchfall
- Krämpfe
- Blutdruckabfall
- Teilnahmslosigkeit
- niedrige Körpertemperatur
- langsamer Herzschlag
- Herz- und Atemlähmung
Schaue zudem in der Umgebung nach, ob sich in der Nähe eine giftige Pflanze für Hund, Katze oder Nager befindet. So kannst Du vielleicht frühzeitig Deinen Tierarzt auf eine mögliche Ursache hinweisen. Je früher die Vergiftung erkannt wird, desto besser sind die Chancen für Deinen Vierbeiner.
Erste Hilfe bei Hund und Katze nach Vergiftungen
Generell gilt: Wenn Du eine mögliche Vergiftung bei Deinem Tier feststellen kannst, solltest Du Dich direkt auf den Weg zum Tierarzt machen. So geht Dir am wenigsten von der kostbaren Zeit verloren, die bei Vergiftungen von Hunden und Katzen Leben retten kann. Hat Dein Tierarzt gerade keine Sprechstunde, melde Dich bei der nächstgelegenen Tierklinik an. Beobachte dabei immer den Zustand Deines Tieres.
Ist die Vergiftung gerade erst geschehen und die Symptome noch nicht weit fortgeschritten, kannst Du Deinem Vierbeiner auch Aktivkohletabletten verabreichen. Die Kohletabletten können zu einer Verlangsamung der Giftwirkung beitragen und im besten Fall transportieren sie die Gifte aus dem Körper. Achte aber dabei auf die entsprechende Dosierung. Zudem solltest Du Kohletabletten nicht bei Atemnot oder Schluckbeschwerden geben. Denn die Gefahr ist groß, dass sie in die falsche Röhre gelangen, was zur Erstickung führen kann.
Falls Du Deinem Tier andere Medikamente verabreicht hast, denke daran die Packung mit zum Tierarzt zu nehmen. So kann er die Medikation besser einstellen.
Sollte die Körpertemperatur Deines Hundes oder Deiner Katze bereits herabgesunken sein, halte sie beim Transport zum Tierarzt mit einer Decke warm. Am besten organisierst Du jemanden, der Dir bei der Versorgung während der Fahrt helfen kann.
Falls Du im Eifer des Gefechts daran denken kannst, die Giftpflanze oder auch jeden anderen Giftköder mitzunehmen, würde das die Behandlung Deines Vierbeiners deutlich erleichtern. Auch Erbrochenes oder abgesetzter Kot können zur Analyse hilfreich sein.
Fazit
Wie Du gesehen hast, lauern in unseren Gärten, auf Balkonen und in freier Natur jede Menge giftige Pflanzen für Hund und Katze. Auch als Botanik-Laie hat man sicherlich das eine oder andere giftige Gewächs schon einmal gesehen. Einige dieser Sträucher, Bäume und Blumen befinden sich vielleicht auch in Deinem Garten oder schmücken Deinen Balkon. Um auf Nummer sicher zu gehen und Deinen Vierbeiner oder auch die streunende Katze des Nachbars zu schützen, kannst Du tierfreundliche Pflanzen in deinem Beet kultivieren. So verhinderst Du mögliche Vergiftungen Deines Haustieres im heimischen Garten und ersparst Dir und Deinem Tier unnötiges Leid.