Was ist Cushing beim Pferd?
Equines Cushing ist eine komplexe Hormonerkrankung, die den hormonellen Stoffwechsel bei Pferden aus dem Gleichgewicht bringt. Der mittlere Teil der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ist dabei nicht 100% funktionsfähig, was zu einer eingeschränkten Dopamin Produktion im Gehirn führt. Die Krankheit bleibt lange unerkannt und kann mit vielen Sekundärerkrankungen wie Hufrehe einhergehen.
Equines Cushing-Syndrom: Eine Hormonstörung bei Pferden, die eine unkontrollierte Ausschüttung verschiedener Hormone zur Folge hat.
Equines Cushing ist auch als Pituitäre Pars Intermedia Dysfunktion oder PPID geläufig.
Was ist die Ursache von Cushing beim Pferd?
Diese Krankheit ist bei Pferden bisher nicht gut erforscht. Eine genaue Ursache kann auch nicht immer einwandfrei nachgewiesen werden.
Es wird vermutet, dass durch den Mangel an Dopamin gutartige Tumore in der Hirnanhangdrüse wachsen und so zur Überproduktion von Hormonen wie von ACTH (adrenocorticotropes Hormon) und Cortisol führen. Während ACTH auf den Zucker-, Wasser- und Mineralstoffwechsel Einfluss hat, ist Cortisol an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt und wird bei Stress vermehrt freigesetzt. Die Hormone sind auch wichtig für die Regulation von anderen Organen wie Nebennierenrinde und Pankreas.
Ist der Tumor die Ursache für Equines Cushing bei Pferden, dann stellt sich wiederum die Frage, was sind die Ursachen für den Tumor. Mediziner vermuten, dass falsche Haltungsformen wie Fütterung, chronischer Stress, Bewegungsmangel, Einsamkeit und Unterforderung oder Überforderung die Auslöser sind.
Cushing tritt vorwiegend bei älteren Pferden auf. Allerdings häufen sich in den letzten Jahren die Diagnosen dieser Erkrankung und auch jüngere Pferde sind vermehrt betroffen.
Welche Anzeichen hat das Cushing-Syndrom bei Pferden?
Die Symptome des Cushing-Syndroms sind sehr unspezifisch. Am geläufigsten sind der Hirsutismus (übermäßiger Haarwuchs), Hängebauch und erhöhte Anfälligkeit gegenüber Hufrehe und allgemeinen Infektionskrankheiten.
Viele Symptome, die beim Equinen Cushing-Syndrom auftreten, decken sich mit denen des Eqiunen Metabolischen Syndroms, sodass eine Untersuchung und Diagnosestellung vom Tierarzt erfolgen muss. Eine Blutuntersuchung mit der Bestimmung des ACTH-Spiegels gilt dann als Beweis für die Erkrankung Cushing.
Symptome bei Cushing
- Probleme beim Fellwechsel
- Muskelabbau
- langes, teilweise lockiges Fell
- Hufrehe
- Infektionsanfälligkeit
- vermehrtes Trinken und Harnabsatz
- Insulinresistenz – Cushing Pferde haben ein erhöhtes Diabetesrisiko
- Fettumverteilung (Hängebauch)
- Leichtes bis starkes Schwitzen
- Blindheit
- Mattigkeit
- Leistungsabfall
- Unfruchtbarkeit
- Gewichtsverlust
Unter der Ärzteschaft werden aber auch Stimmen lauter, dass die Diagnose von Cushing mittlerweile viel zu schnell ausgesprochen wird und öfter hinterfragt werden sollte. Vor allem aufgrund der Medikation bei Equinem Cushing, die Therapie ist sehr belastend für das Tier und nicht nebenwirkungsfrei.
Welche Behandlung gibt es bei Cushing beim Pferd?
Cushing bei Pferden ist nach dem heutigen Stand nicht heilbar – lediglich die Symptome können gelindert oder sogar vollständig unterdrückt werden. Die Therapie sollte dringend von einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker individuell an das Pferd angepasst werden. Das Ziel dabei ist die Eindämmung der Hormonproduktion in der Hirnanhangdrüse durch das Medikament. In der Regel wird ein Medikament verschrieben, das über längere Zeit oder dauerhaft verabreicht wird.
Um die Medikamentengabe auf Dauer zu reduzieren, sollte man ganzheitlich therapieren und mit natürlichen Kräutern und Futterergänzungen unterstützen. Dadurch kann sogar die Medikamentengabe verringert werden. Eine frühe Diagnose und schnelle Behandlung können die Lebensjahre des Pferdes verlängern.
Zusätzlich muss die Haltungsform des Pferdes überdacht und evtl. angepasst werden.
Cushing-Pferde - Natürliche Behandlung
- Futterergänzungen mit Mönchspfeffer und Vitamin C – Mönchspfeffer steigert die dopaminerge Aktivität der Hypophyse. Das Vitamin C hat eine antioxidative Wirkung und kann sich positiv auf den oxidativen Stress auswirken.
- Bewegungsförderung - Regelmäßige Trainingseinheiten sind wohltuend für das Pferd und helfen bei Langeweile. Allerdings darf das Tier nicht gestresst werden, ansonsten können sich die Symptome verschlechtern.
- Gewichtsreduktion - Hat Dein Pferd zu viel auf den Hüften, muss der Speck runter. Das steigert das Wohlbefinden des Tieres und unterstützt bei Cushing-Symptomen.
- Hufrehe behandeln - Die größte Herausforderung bei Cushing ist die Entstehung von Hufrehe. Das schränkt die Lebensqualität Deines Pferdes deutlich ein. Achte daher stets auf mögliche Anzeichen von Hufrehe und reagiere schnell bei der Behandlung.
Fütterungsempfehlung von Tierheilpraktikern bei Cushing
Hat Dein Pferd Cushing als Diagnose, solltest darüber nachdenken, sein Futtermanagement anzupassen. Energie, Stärke und Zucker müssen drastisch reduziert werden. Das kann bei der Behandlung entscheidend sein.
Durch den gestörten Hormonhaushalt reagieren viele Pferde auf zuckerhaltiges Futter, somit auch auf Fruktan. Die Gabe von frischem Weidegras und energiereichem Heu sollte verringert werden. Eine rohfaser- und strukturreiche Ernährung ist mit einem geringen Kohlenhydratanteil die optimale Fütterung für Pferde mit Cushing.
Zusätzlich unterstütze Dein Pferd mit ausreichend natürlichen Vitaminen und Mineralstoffen. Für die Versorgung mit Vitamin C empfehlen unsere Tierheilpraktiker, die Fütterung von Hagebutten. Die Früchte haben einen sehr hohen Vitamin C Gehalt und unterstützen zusätzlich die Gesunderhaltung der Gefäße. Verweigert Dein Pferd ganze Früchte, kannst Du ihm als Alternative Hagebuttenpulver unter das Futter mischen.