Niereninsuffizienz, Diabetes, Allergien und Magen-Darm-Erkrankungen sind weit verbreitete Alltagskrankheiten bei Katzen und haben in den letzten Jahren sogar noch zugenommen.
Um dem vorzubeugen, weichen Katzenbesitzer auf das Barfen aus. Denn eine natürliche und artgerechte Fütterung ist der beste Weg für gesunde Tiere. In diesem Beitrag kläre ich Dich über das Thema Barfen für Katzen auf und sage Dir, wie Du die BARF-Rationen für Deinen Stubentiger zusammenstellst und welche BARF-Futterzusätze wie BARF-Complete wichtig sind.
Wie gesund ist BARF für Katzen?
Während das Barfen für den Hund schon seit den 90er Jahren diskutiert wird, ist die Rohfütterung für Katzen erst seit Anfang/Mitte 2000 ein zunehmendes Thema in der Versorgung der Samtpfoten. Dabei wird die „wilde“ Ernährung der Katze nachgeahmt. Rohes frisches Fleisch wird ergänzt um Knochen, Innereien, hochwertiges Fett oder Lachsöl, Gemüse und Obst. Das kommt der natürlichen Ernährungsweise der Tiere sehr nahe.
Bevor Du Dich jedoch für das Barfen entscheidest, empfehle ich Dir Rücksprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu halten. Mögliche Grunderkrankungen und Allergien können so von vornherein berücksichtigt werden.
Katzen barfen hat viele Vorteile, sowohl für das Tier als auch für den Halter. Einerseits kannst Du selbst sicherstellen, was der Stubentiger gefüttert bekommt und die einzelnen Bestandteile seinem Bedarf anpassen. Dabei kannst Du individuell auf die Besonderheiten im Stoffwechsel reagieren und auch die Vitaminaufnahme und -verwertung Deines Vierbeiners im Blick behalten. Ein aktiver Freigänger benötigt zum Beispiel mehr Futter als eine Katze, die ausschließlich zu Hause gehalten wird.
Andererseits erhält der Vierbeiner das Futter in unverarbeitetem Zustand und nimmt somit ausschließlich natürliche Vitamine und Mineralien zu sich. Bei industriellem Katzenfutter hingegen gehen durch den Herstellungsprozess viele wichtige Nährstoffe verloren.
Neben der individuellen Zusammenstellung des Futters, mehr Flexibilität und Abwechslung bei der Fütterung und einer natürlichen Nährstoffaufnahme hat BARF auch gesundheitliche Vorteile für Deine Katze: Das intensive Kauen des rohen Fleisches unterstützt die Zahnpflege und reduziert Plaque und Zahnstein.
Dein Liebling hat außerdem eine deutlich verbesserte Nährstoffverwertung. Das führt zu geringeren Kotmengen und einer festeren Kotkonsistenz. Aber auch Muskulatur, Immunsystem und Haut- und Fellbeschaffenheit profitieren vom Barfen.
Vorteile von Barfen Katze auf einen Blick
- weniger Plaque und Zahnstein
- Stärkung der Immunabwehr
- verbesserte Muskulatur
- verbesserte Verdauung und Verträglichkeit von Futter
- glänzenderes Fell
- weniger Parasitenbefall
- verbesserte Nährstoffverwertung
- geringere Kotmengen
- weniger Unverträglichkeiten und Allergien
Katzen barfen für Anfänger – So klappt die Umstellung
Das Barf-Menü Deiner Katze sollte ca. 2-3% ihres Körpergewichts pro Tag ausmachen. Hauskatzen sind Fleischfresser, somit macht den Großteil der Barf-Ernährung natürlich Fleisch aus. Innereien, Knochen, Fett und pflanzliche Bestandteile oder BARF Zusätze kommen zum Muskelfleisch noch dazu.
Lunge, Euter und Pansen sind für Katzen weniger geeignet. Sie haben einen hohen Bindegewebsanteil und werden von den Stubentigern nicht gut verarbeitet.
Zusammensetzung der Fütterung:
- 95 % Fleisch (inkl. Innereien, Knochen und Fett)
- 5 % Gemüse + Öle und BARF-Zusätze für Katzen nach Bedarf
Katzen sind sehr sensibel, was ihre alltäglichen Gewohnheiten betrifft. Sie sind keine Freunde von Experimenten und neigen öfter dazu, für sie ungewohntes und unbekanntes Futter zu verweigern. Um die Umstellung auf BARF gelingen zu lassen, solltest Du folgendermaßen vorgehen:
Zu Beginn kannst Du mit 80% des alten Futters und 20% des neuen BARF-Fleisches starten. Das kannst Du einfach direkt unter das alte Futter mischen. So kann sich der Stubentiger langsam an den neuen Geschmack gewöhnen. Statt ganzer Fleischbrocken kannst Du auch rohes Rinderhackfleisch verwenden, welches Du Deinem Liebling untermischst. Nach und nach erhöhst Du die Dosierung von rohem Fleisch und fügst auch schon etwas frisches Gemüse und Obst hinzu. Die pflanzlichen Bestandteile am besten im pürierten Zustand verfüttern, so kann sie der Organismus Deiner Katze besser verarbeiten. Innerhalb von 2-3 Wochen sollte die BARF Umstellung erfolgt sein und der Körper sich an das Barfen angepasst haben.
Allerdings musst Du bedenken, dass nicht jede Katze BARF dem bekannten Futter vorzieht, so dass Du die herkömmliche Ernährung möglicherweise beibehalten musst. Du kennst Deine Fellnase am besten und weißt, wie sensibel sie ist. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, auf Barf umzustellen.
Welches Rohfleisch dürfen Katzen essen?
Beim Rohfleisch für Katzen sind Dir fast keine Grenzen gesetzt. Du kannst fast alle gängigen Fleischsorten verwenden. Neben frischem rohen Fleisch, kann auch Frostfleisch gefüttert werden. Das lässt sich zudem besser für eine längere Zeit lagern.
Geeignete BARF Fleischsorten:
- Rind
- Kalb
- Lamm
- Pferd
- Huhn
- Gans
- Pute
- Truthahn
- Kaninchen
- Wild
Fisch regelmäßig in den Speiseplan integrieren
Zusätzlich kannst Du die BARF Mahlzeit variieren und 1-2 Mal die Woche Fisch füttern. Auch einzelne Beutetiere, wie Maus und Küken, können im Ganzen verfüttert werden. Das kommt der natürlichen Jagdbeute der Katze am nächsten.
Knochen gehören auch für Katzen dazu
Viele Halter nehmen bei ihren Tieren von Knochenfütterung Abstand. Allerdings gehören Knochen ebenfalls 1-2 Mal die Woche auf den Speiseplan. Sie liefern wichtiges Calcium und regen durch ihre dichte Masse die Darmfunktion an. Am besten eignen sich für Katzen weiche Knochen: Hühner- und Putenhälse, Karkassen, Flügel und Schenkel. Knorpelhaltige Knochen wie Brustbeinspitzen haben einen sehr geringen Kalziumanteil und sind zur ausschließlichen Knochenfütterung nicht zu empfehlen.
Das dürfen Katzen nicht fressen
Gekochte Knochen sind gefährlich
✘ Gekochte Knochen sollten generell nicht gefüttert werden. Durch das Erhitzen wird die Knochenstruktur porös und sie splittern leichter. Das kann zu inneren Schäden bei Deiner Katze führen.
Schweinefleisch ist roh ein Tabu
✘ Auf keinen Fall solltest Du rohes Schweinefleisch verfüttern – weder Wildschwein noch Hausschwein. Schweine übertragen das Aujeszky-Virus, was für Deine Katze tödlich sein kann. Zwar enthalten deutsche Hausschweine das Virus nicht mehr, um eine Ansteckung aber ganz auszuschließen, solltest Du das Füttern von rohem Schweinefleisch durchweg vermeiden.
Fett ist wichtig aber nicht übertreiben
✘ Auch eine übermäßige Fett-Fütterung kann Deinem Stubentiger schaden. Zu viel Fett kann nämlich die empfindliche Leber der Katze belasten. Ca. 8-10% Fett pro Mahlzeit ist vollkommen ausreichend und kann alternativ durch hochwertiges Lachsöl, welches sehr zu empfehlen ist, ersetzt werden.
Keine Kohlenhydrate für Katzen
✘ Katzen sind Fleischfresser. Nur ein geringer Teil der täglichen Nahrung machen Gemüse, Öle & Co. aus. Kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Reis und Nudeln sind für die Fütterung von Stubentigern nicht geeignet. Sie können die Kohlenhydrate nicht aufschlüsseln und somit nicht verdauen. Ihre Energie nehmen sie aus Eiweißen und Fetten.
Barf Zusätze für Katzen
Wird die Katze roh ernährt, können natürliche BARF Supplemente sinnvoll sein. Vor allem wenn der Stubentiger einzelne Komponenten des Rohfutters verweigert. Häufig neigen Katzen dazu Innereien zu verschmähen, aber auch Knochen und Fisch sind bei den Samtpfoten nicht immer beliebt. Diese Nährstoffe müssen auf anderem Wege wieder ausgeglichen werden. Vor allem Tiere in besonderen Situationen, wie Krankheit, Fellwechsel oder Wachstum, haben einen höheren Nährstoffbedarf und sollten eine zusätzliche Zufuhr an wichtigen Vitaminen und Mineralien erhalten.
Gewolfte Knochen oder Knochenmehl für Katzen
Lehnt Dein Vierbeiner rohe Knochen ab oder kann sie nicht fressen, dann kannst Du auch gewolfte Knochen zufüttern. Sie sind genauso nahrhaft und enthalten wichtiges Calcium und Phosphor. Als Alternative für ganze oder gewolfte Knochen eignet sich Knochenmehl. Die gemahlenen Tierknochen haben ein ausgeglichenes Calcium-Phosphor-Verhältnis und können ganz einfach unter das Futter gemischt werden. Sowohl Calcium als auch Phosphor spielen eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel und für die Zahnsubstanz; aber auch für die Blutgerinnung und Muskelaktivität sind die beiden Mineralien notwendig.
Für nierenkranke Katzen ist hingegen Eierschalenpulver zu empfehlen. Es besteht in der Regel zwischen 37-38% aus Calcium und hat einen sehr geringen Phosphoranteil.
Taurin für Katzen
Taurin ist eine wichtige Aminosäure im Körper der Katze. Der Stubentiger kann den Nährstoff jedoch nicht selbst synthetisieren und sollte als BARF-Zusatz dem rohen Fleisch zugefügt werden. Rohes Fleisch enthält zwar bereits Taurin, doch in ausreichender Menge ist es lediglich in Herzen von Beutetieren vorhanden.
➠ Der durchschnittliche Tagesbedarf an Taurin für eine ausgewachsene Katze liegt im Schnitt bei 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht.
Bei älteren, trächtigen und säugenden Tieren ist der Taurinbedarf höher. Wenn die Katze zu wenig Taurin über ihr Futter aufnimmt, kann dies u.a. zu Sehschwäche, Störungen des Nervensystems und Immunschwäche führen. Denn die notwendige Aminosäure nimmt wichtige Funktionen im Immunsystem ein und ist für die Gesunderhaltung der Netzhaut essenziell.
Lachsöl für Katzen
Lachsöl für Katzen als Nahrungsergänzung liefert wichtige Fette und essenzielle Omega-3-Fettsäuren. Diese lebensnotwendigen Fettsäuren können nicht vom Organismus der Katze selbst gebildet und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Denn die langkettigen Fettsäuren sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt: Sie haben u.a. einen positiven Einfluss auf die Durchblutung, fördern die Entwicklung des Gehirns und der Sehschärfe und sind ein wichtiger Baustein der Zellmembran. Ein Omega-3-Mangel kann daher gesundheitsschädigend für das Tier sein und sogar Folgeerkrankungen hervorrufen. Ausgetrocknetes struppiges Fell, vermehrter Juckreiz, Hautentzündungen und Dermatosen sind nur einige mögliche Mangelerscheinungen. Pflanzenöle als Alternative zu Lachsöl sind für Katzen weniger empfehlenswert.
➠ Katzen sollten bei normalem Gewicht (3-5 kg) ca. 1/4 TL Lachsöl täglich erhalten. Die entsprechende Dosierung findest Du in der Regel auf der Lachsöl-Flasche.
Kokosöl für Katzen
Als Futterergänzung für Katzen empfiehlt sich auch Kokosöl. Es sollte aus 100% natürlichem Kokosöl bestehen und im besten Fall durch schonende Kaltpressung gewonnen worden sein. Die Laurinsäure im Kokosöl für Katzen soll eine antimykotische Wirkung haben und bei Pilzbefall helfen. Kokosöl kann darüber hinaus die Darmflora unterstützen und liefert wichtige Aminosäuren, Spurenelemente sowie Vitamine und Mineralien. Erfahrungsberichte haben gezeigt, dass Kokosöl für Katzen als unterstützende Prophylaxe bei Wurmbefall und anderen Parasiten wirken kann.
➠ Die tägliche Dosis sollte ¼ TL nicht überschreiten.
Katze barfen – Rezepte für jeden Tag
Um eine Routine in das Barfen Deiner Katze zu bekommen, kannst Du einfach für die ganze Woche einige Rezepte zusammenstellen. Wir haben für Dich ein paar Rezeptvorschläge, die etwas Abwechslung in den Futteralltag Deines Stubentigers bringen. Allerdings ist diese Zusammenstellung lediglich ein Richtwert und sollte je nach Bedarf angepasst werden.
Rezept "Entenschmaus"
- 35% Entenfleisch
- 30% Entenhälse
- 20% Entenherzen
- 10% Entenleber
- 5% Zucchini geraspelt
- Taurin und Lachsöl nach Bedarf
Rezept "Hühnchen mit Fisch"
- 35% Hühnerkarkasse
- 20% Regenbogenforelle
- 20% Hühnerherz
- 15% Hühnermagen
- 10% Hühnerleber
- 5% Karotten Püree
- Taurin und Lachsöl nach Bedarf
Hinweis: Bei futtersensiblen Tieren solltest Du auf eine einzelne Fleischsorte zurückgreifen und Mischfleisch vermeiden.
Fazit
Das Barfen bei Katzen ist auf dem Vormarsch. Diese natürliche und artgerechte Fütterung überzeugt immer mehr Katzenhalter. Vor allem für sensible Tiere und Allergiker ist BARF eine echte Alternative: Man hat nicht nur Einfluss auf die Zusammensetzung des Futters, sondern auch mehr Flexibilität und Abwechslung in der Ernährung der Katze. Zudem wirkt sich die artgerechte Fütterung des Tieres auf die Gesundheit aus und kann diese positiv beeinflussen.
Vor der Umstellung auf BARF solltest Du jedoch die Bedürfnisse und Vorlieben Deiner Katze kennen, um das Futter danach ausrichten zu können. Ansonsten kann es zu einer Mangelernährung kommen mit schwerwiegenden Folgen.
Um die nötigen Vitamine und Mineralien Deinem Stubentiger zuzuführen, kannst Du auf All-in-one-Ergänzungsfuttermittel wie AniForte® Barf Complete Cat zurückgreifen. So stellst Du sicher, dass Deine Katze alle nötigen Nährstoffe bekommt. Alternativ können auch einzelne wichtige Futterzusätze wie dem Lachsöl den Nährstoffbedarf an Omega 3 & 6 der Katze zusätzlich unterstützen: Während AniForte® Taurin essenzielle Aminosäuren für Herz und Kreislauf liefert, ist AniForte® BARF-Line gemahlene Knochen der perfekte Ersatz zur Knochenfütterung bei Katzen.