Bald ist es soweit: Dein neues Familienmitglied zieht ein. Oder hast Du Deinen Welpen bereits bei Dir zuhause und erfreust Dich an der kleinen Fellnase? So süß die kleinen Racker auch sind, sie sind von nun an vollkommen auf Dich angewiesen. Um auch bei der Ernährung des Welpen von Beginn an alles richtig zu machen, informieren wir Dich in diesem Beitrag, wie Du den Welpen richtig füttern kannst.
Die beste Ernährung für Welpen und Junghunde?
Viele angehende Welpeneltern stellen sich die Frage: Den Welpen richtig füttern - wie klappt das? Dabei muss man zunächst wissen, dass die Ernährung des Welpen die Grundlage für die Gesundheit des erwachsenen Hundes legt. Je nach Rasse entwickeln sich die Vierbeiner ganz unterschiedlich. Um ein optimales Wachstum der kleinen Fellnase zu sichern, müssen das Futter, die Welpen-Futtermenge und die Häufigkeit der Mahlzeiten an seine Bedürfnisse angepasst sein.
Bis zur dritten Woche werden Welpen in der Regel über die Muttermilch ernährt, anschließend beginnt langsam die Entwöhnung. Wenn Du Dein neues Familienmitglied nach Hause holst, ist er in der Regel schon entwöhnt und nimmt feste Nahrung zu sich. Der kleine Racker sollte spezielles Welpenfutter erhalten, das alle wichtigen Bedürfnisse seiner Rasse abdeckt. Du kannst ruhig den Züchter ausführlicher über den Nährstoffbedarf Deines Welpen ausfragen, ein kompetenter und vertrauensvoller Züchter wird Dich zufriedenstellend aufklären.
Wenn Dein Welpe bei Dir einzieht, solltest Du die ersten Tage das Welpenfutter des Züchters weiterhin füttern. Möchtest Du es umstellen, achte darauf, den Wechsel nicht zu plötzlich zu vollziehen. Das kann dem Vierbeiner sonst auf den Magen schlagen und es dauert eine Weile, bis sich der Magen-Darm-Trakt des Welpen wieder erholt hat. Die untere Tabelle zeigt Dir, wie Du bei einem Futterwechsel am besten vorgehst:
Wenn Du mit Trockenfutter Deinen Welpen richtig füttern willst, empfehlen wir, das Welpentrockenfutter zunächst eine Zeitlang in lauwarmem Wasser einzuweichen. Dann blähen sich die Pellets im Magen nicht so stark auf und verursachen Bauchschmerzen und Blähungen. Zudem kann der kleine Welpenmagen das aufgeweichte Futter besser verdauen.
Welpe füttern - Wie oft ist ausreichend?
Den Welpen richtig füttern, ist gar nicht so schwer. Bedenke aber: „Kleiner Magen, kleine Menge an Futter“ – das ist der Leitsatz bei der Welpenernährung. Die kleinen Racker erhalten zu Beginn bis zu fünf Mahlzeiten. Denn der Magen des Welpen ist noch sehr klein und kann daher keine ganze Tagesration an Futter aufnehmen. In der Regel gilt: bis zur 12. Woche 4 - 5 Mahlzeiten, ab der 13. bis zur 20. Woche 3 - 4 Mahlzeiten und bis zu 11 Monaten kann der Hund drei Mal am Tag ernährt werden. Die jeweiligen Zeiträume sind abhängig von Rasse und Größe des Hundes. Kleine oder mittelgroße Hunde können in der Regel schon schneller auf weniger Mahlzeiten umgestellt werden, als großwüchsige Rassen.
Ist der Hund ausgewachsen, kann auf eine Mahlzeit Am Tag umgestellt werden. Wir empfehlen allerdings, den Hund zwei Mal am Tag zu füttern, da zwei Mahlzeiten am Tag besser vertragen werden. Vor allem bei gefräßigen Rassen wie Beagle oder Labrador bietet sich das an. Du kannst die Welpen-Futtermenge halbieren und die erste Hälfte morgens geben, den Rest am Abend. Gib Deinem Hund auf keinen Fall die volle Mahlzeit zwei Mal am Tag, überflüssige Pfunde sind so vorprogrammiert.
Erkundige Dich auch unbedingt beim Hundezüchter, zu welchen Zeiten der Welpe gefüttert wird und passe die Fütterung des Welpen mindestens in den ersten beiden Wochen daran an. Ansonsten halte Dich bei der Ernährung an die Richtlinien und Vorgaben des Züchters.
Achte besonders auf die Futtermenge, damit Du den kleinen Welpen nicht überfütterst. Erhält der Vierbeiner zu viel Nahrung und somit zu viele Nährstoffe, kann das zu einem schnelleren Wachstum führen. Das ist ungesund für den Welpen und vor allem später für den ausgewachsenen Hund. Gravierende gesundheitliche Einschränkungen können die Folge sein – vor allem für die Knochen, Muskulatur und das Skelett. Eine Überfütterung des Welpen kann zu Fehlbildungen und Krankheiten führen, die sich erst im Erwachsenenalter zeigen und nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Gerne möchte man die kleinen Fellknäuel verwöhnen, allerdings sollte das nicht in Form von übermäßiger Leckerliflut sein. Denn auch Leckerlis zählen zur täglichen Futterration und sollten daher nicht unbegrenzt gefüttert werden. Um den kleinen Welpen richtig füttern zu können, sollte man auch andere Familienmitglieder davon abhalten, ihn mit zu viel unterschiedlichem Essen und Snacks zu überfordern.
Welpen richtig füttern - angepasst an die Wachstumsphase
Futter für Welpen hat in erster Linie die Aufgabe, Energie und wichtige Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und eine optimale Entwicklung des Vierbeiners zu liefern. Vor allem in den ersten Wochen ist es entscheidend, was die kleinen Spürnasen zu fressen bekommen. Welpen benötigen bis zu drei Mal mehr Kalorien als ausgewachsene Hunde, denn sie machen im ersten Jahr den größten Wachstumsschub durch.
Dabei muss man jedoch zwischen kleinen Rassen, mittelgroßen und sehr großen Rassen unterscheiden. Während kleine Hunderassen bereits mit 8 - 10 Monaten ausgewachsen sind, zieht sich die Wachstumsphase einer Riesenrasse bis ins 2. Lebensjahr. Hunde mit über 30 - 40 Kilogramm im ausgewachsenen Zustand wachsen anders als Chihuahuas und Malteser. Sie haben eine andere Wachstumskurve. Rassen wie Bernhardiner, Dogge oder Kangal müssen daher länger eine angepasste Welpenernährung erhalten als kleine Hunderassen.
Die wichtigsten Nährstoffe in der Welpenernährung
Nicht nur die Häufigkeit des Welpen-Fütterns und die Futtermenge der täglichen Welpenration sind entscheidend, auch die Nährstoffe müssen natürlich stimmen. Kohlenhydrate, Fette und tierisches Eiweiß (auch Protein genannt) zählen zu den drei wichtigsten Makronährstoffen des Welpen und sollten in der Welpen-Ernährung nicht fehlen. Diese Makronährstoffe sollten dem jungen Hund in einem ausgewogenen Mix zur Verfügung gestellt werden. Erhält er zu viel oder zu wenig dieser Nährstoffe, kann es auf Dauer zu Mangelerscheinungen und weiteren Fehlbildungsstörungen kommen.
Kohlenhydrate für Welpen:
Kohlenhydrate sind die Kraftstoffe für den Körper und werden durch körpereigene Prozesse in Energie umgewandelt. Sie werden beim Welpen in der Leber, Niere und den Muskeln gespeichert. Erhält der Welpe zu viele Kohlenhydrate, kann unter anderem Übergewicht die Folge sein. Hunde sind aber nicht unbedingt auf Kohlenhydrate angewiesen, da sie Energie in erster Linie aus Fetten und Eiweißen bilden können. Kohlehydrate sind eine ergänzende Möglichkeit, jedoch nicht zwingend notwendig, auch nicht in der Ernährung des Welpen.
Kohlenhydratquellen für Hunde:
- Hirse
- Tapioka
- Haferflocken
- Kartoffelflocken oder Kartoffeln (ausschließlich gekocht)
- Nudeln
- Reisflocken
- Buchweizen
- Gerste
- Amaranth
Fette für Welpen:
Fette liefern Welpen essenzielle Fettsäuren wie Omega-3, -6 und -9. Fette sind dazu da, um den Hormonhaushalt in Schwung zu halten und die Zellwände aufzubauen. Sie sind unter anderem Bestandteile von Haut, Haaren und Gehirn. Eine angepasste Menge an Fett ist wichtig für die gesunde Entwicklung des Welpen. Gesunde Fette finden sich vor allem in hochwertigen Ölen.
Fettquellen für Hunde:
- Lachsöl
- Schwarzkümmelöl
- Kokosöl
- Dorschlebertran
- Fettreiche Fleischsorten wie Rind, Ente oder Schwein (Schweinefleisch niemals roh füttern, da Gefahr des Aujeszky Virus)
- Fettreiche Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering
Tierisches Eiweiß für Welpen:
Proteine versorgen den noch jungen Welpenkörper mit wichtigen Aminosäuren. Sie sind für die Zellerneuerung und -bildung zuständig, fungieren als Transportproteine, indem sie Sauerstoff zu den Zellen befördern und sind in Form von Antikörpern Bestandteile des Immunsystems bei Welpen.
Eiweißquellen für Hunde:
- Eier
- Joghurt
- Hüttenkäse
- Quark
- Käse
- Fleisch
Neben den Makronährstoffen, die dem jungen Welpenkörper überwiegend Energie liefern, sind auch die Mikronährstoffe essenziell für ein gesundes Wachstum. Dazu zählen unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Die meisten dieser Stoffe müssen mit der Nahrung oder durch Futterergänzungen zugeführt werden, denn der Welpe kann sie nicht von sich aus herstellen.
Mikronährstoffe für ein starkes Skelett und robuste Knochen:
- Eiweiß
- Kalzium
- Phosphor
- Kollagen
Mikronährstoffe für die Augen- und Gehirnentwicklung:
- Omega-3-Fettsäuren
- B-Vitamine
- Selen
- Lutein
Mikronährstoffe zur Unterstützung des Immunsystems:
- Vitamin C
- Vitamin A
- Vitamin D
- Antioxidantien
- Eisen
- Omega-3-Fettsäuren
- Selen
Mikronährstoffe für vitale Haut und glänzendes Fell:
- B-Vitamine
- Essenzielle Fettsäuren
- Zink
Diese Stoffe sollte der Welpe bereits mit der Welpennahrung zugeführt bekommen. Fehlen einiger dieser Nährstoffe im Welpenfutter, kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Daher lohnt es sich, die Nährstofftabellen einzelner Futtersorten zu studieren, wenn man den Welpen richtig füttern möchte.
Welpen-Futtermenü selbst herstellen
Du kannst auch das Futter für Deinen Welpen selber zubereiten. So hast Du die volle Kontrolle über die Zusammensetzung, Qualität und Nährstoffzufuhr. Mit unserem BARF-Ernährungsplan unterstützen wir Dich bei der Zusammenstellung und Anpassung der Ernährung an die Grundbedürfnisse Deines Welpen. Denn bei der individuellen Zusammenstellung des Welpenfutters müssen alle wichtigen Faktoren wie Rasse, Größe, Vorerkrankungen, typische Rassekrankheiten und vieles mehr berücksichtigt werden, damit frühzeitig Gesundheitsstörungen und Mangelerscheinungen vorgebeugt werden kann. Professionell ausgebildete Tierernährungsberater und Tierheilpraktiker analysieren die Bedürfnisse Deines Welpen und erstellen einen individuellen BARF-Ernährungsplan für Deinen Liebling. So bleibt Dein neues Familienmitglied direkt von Anfang an gut versorgt.
Dos und Don’ts in der Welpenfütterung
DOS
✔ Geeignetes Welpenfutter füttern
✔ Welpen mehrmals täglich füttern
✔ Beim Züchter über die bisherige Ernährung informieren
✔ Futter lauwarm oder in Zimmertemperatur geben
✔ Auf einen ausgewogenen Nährstoffbedarf des Welpen achten
✔ Futterergänzungen als zusätzliche Nährstoffunterstützung beifügen
✔ Welpenernährung an Wachstumskurve der Rasse anpassen
DON‘TS
✘ Keine Essensreste füttern
✘ Kein Futter für ausgewachsene Hunde füttern
✘ nicht zu kalt oder heiß füttern
✘ nicht zu plötzlich und häufig das Futter umstellen
✘ Futternapf nicht halbvoll stehen lassen
✘ Den Welpen nicht überfüttern: ein bisschen zu dünn ist besser als zu dick
✘ Zu viel Kalzium und Phosphor vermeiden