Bist Du auf der Suche nach einem sanftmütigen Begleiter auf vier Pfoten? Dann solltest Du Dir den Cavalier King Charles Spaniel, Charlie oder einfach nur Cavalier genauer anschauen. Dieser kleine Hund gehört zu einer der modernsten Hunderassen, hat aber eine sehr lange Tradition. Erfahre in unserem Rasseportrait mehr über seine adelige Herkunft, seinen friedvollen Charakter und womit die Hunderasse seit Generationen zu kämpfen hat!
Herkunft der Rasse
Wie der Name schon erahnen lässt, ist der Cavalier King Charles Spaniel ein enger Verwandter des King Charles Spaniel. Genauer genommen ist der Cavalier eine Auskreuzung aus seinem älteren Bruder. Seine Wurzeln hat dieser nämlich im Hofadel von König Charles II. Er war unter den englischen Herrschaften des 16. Und 17. Jhds. sehr beliebt und Trendsetter war der König persönlich. So wurde diese Rasse auch prompt nach seiner Majestät Charles II. benannt. Dieser war so vernarrt in diese kleinen Hunde, dass es von den Spaniels nicht nur am Hof wimmelte, der König zog es sogar vor, mit seinen Hunden zu spielen, anstatt zu regieren. Ihre Berühmtheit wurde auf zahlreichen Portraits adliger Herrschaften festgehalten, unter anderem mit dem König.
Der King Charles Spaniel war dem Hochadel aber nicht niedlich genug, daher kreuzte man die zahmen Hunde mit kleineren und kurznasigeren Rassen, sodass nicht nur der Kopf des Hundes für sein Gehirn zu klein wurde, sondern auch zahlreiche Erbkrankheiten die Rasse bis heute begleiten.
Während der King Charles Spaniel die kurze Nase und die kleine Statur beibehalten hat, wurde der Cavalier King Charles Spaniel zurückgezüchtet und hat neben seiner längeren Nase einen ebenfalls etwas größeren und stämmigeren Körperbau. Offiziell wurde der Cavalier aber erst 1928 vom King Charles Spaniel getrennt.
Aussehen Cavalier King Charles Spaniel
Der zahme Engländer gehört zu den kleineren Hunderassen und ist auch heute noch ein beliebter Begleithund. Er hat einen sanften Ausdruck, Kulleraugen, manche sprechen sogar von einem Babyface. Bei einer Widerristhöhe von 31 - 33 cm wiegt der Vierbeiner zwischen 5 - 8 kg. Sein Fell ist lang, gewellt und seidig. Offiziell findest Du den Cavalier King Charles Spaniel in vier Farben:
- Black and Tan (schwarz mit lohfarbenen Abzeichen)
- Blenheim (perlweiß mit kastanienroten Abzeichen)
- Ruby (tiefrot)
- Tricolour (schwarz-weiß mit lohfarbenen Abzeichen)
Er hat lange behaarte Schlappohren, eine ebenfalls behaarte Rute und einen kleinen flachen Kopf. Der Cavalier King Charles Spaniel gehört auf jeden Fall zu den Hunderassen mit dem treuesten und freundlichsten Blick.
Charakter des Cavalier King Charles Spaniel
Der Name ist Programm, der kleine Cavalier King Charles Spaniel ist ein echter Gentleman – zurückhaltend, ruhig und sehr freundlich. Sein sanftmütiges und zahmes Wesen macht ihn zum idealen Anfängerhund. Er ist jedermanns Liebling und pflegt einen friedlichen Umgang mit Hund und Mensch.
Am liebsten verbringt er seine Zeit damit zu schmusen und Streicheinheiten abzuholen, vorzugsweise von seinen Lieblingsmenschen. Fremden gegenüber ist er etwas zurückhaltender, aber dennoch freundlich gesinnt. Als anhänglicher und ruhiger Hund ist er sowohl bei älteren Menschen sehr beliebt, eignet sich aber auch hervorragend für Familien mit Kindern.
Der Cavalier King Charles Spaniel stellt keine großen Ansprüche an Pflege und Haltung, nur das Kuscheln sollte nicht vernachlässigt werden. Der entspannte Zeitgenosse gibt keinen guten Wachhund ab, denn sein Bedürfnis zum Bellen hält sich eher in Grenzen. Somit kann diese Hunderasse gut in großen Städten gehalten werden. Auch aggressives Verhalten sucht man beim Cavalier vergebens, er ist Ruhepol in der heutigen hektischen und oftmals herausfordernden Zeit.
Nichtsdestotrotz ist der Cavalier King Charles Spaniel ein Hund und benötigt seine täglichen Gassirunden. Spaziergänge im Wald und ein kleiner Sprung ins kühle Nass lässt er sich nicht entgehen.
Passt der Cavalier King Charles Spaniel zu mir?
Eigentlich passt der Cavalier zu fast allen Menschen. Sein Lieblingsplatz ist in der Nähe von Frauchen oder Herrchen, am liebsten auf dem Schoß. Die Hunde gehen gerne schwimmen und auch die eine oder andere Joggingrunde machen sie mit. Stundenlange Anstrengungen sind für die zierlichen Vierbeiner jedoch nichts. Daher könnten aktive Menschen etwas zu anstrengend für den kleinen Vierbeiner sein. Wer viel Sport macht, auf Jagd geht oder eine Schafherde zu hüten hat, sollte sich eher in den Rassen der Hüte-, Treib oder Jagdhunde nach dem passenden Begleithund umschauen.
Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts können die Vierbeiner auch gut mit auf Reisen genommen werden, im Flugzeug können sie sogar als Handgepäck beim Sitz platziert werden und müssen nicht in den Frachtraum.
Rassetypische Erkrankungen Cavalier King Charles Spaniel
Leider ist der sanftmütige Cavalier aufgrund seiner extremen Züchtung zu Beginn immer noch sehr geplagt von zahlreichen Erbkrankheiten. Kaum eine Hunderasse hat eine Veranlagung für so viele unterschiedliche Hundekrankheiten.
Eine Erkrankung, die beim Cavalier King Charles Spaniel am häufigsten auftritt, ist die Endokardiose oder Mitralendokardiose. Dabei handelt es sich um eine Herzerkrankung, die zwar auch oft andere Hunderassen ab dem Seniorenalter trifft, beim Cavalier allerdings bereits im Junghundstadium beobachtet wird. Die Endokardiose ist eine fortschreitende Degeneration der Herzklappen. Die Herzklappen leiten in der Regel das Blut nur in eine Richtung, sind sie defekt werden sie undicht und verlieren ihre Funktion. Das Blut kann wieder zurück in den Vorhof strömen, was zu Herzversagen führen kann. Diese Erkrankung tritt bei fast 50% der Cavalier spätestens ab dem 4. Lebensjahr auf.
Eine weitere Erkrankung beim Cavalier ist die sogenannte Syringomyelie, eine angeborene Abnormität der hinteren Schädelregion. Dadurch kommt es zur Überfüllung des Schädels und zur Quetschung des Gehirns. Die Leitung der Hirnflüssigkeit wird gestört und staut sich, sodass es zur Bildung einer Höhle im Rückenmark kommen und umliegende Nervenbahnen schädigen kann. Die Flüssigkeit kann sich auch in den Hohlräumen des Schädels ausbreiten zu dem auch beim Menschen bekannten „Wasserkopf“ führen. Neurologische Ausfallerscheinungen sowie Schmerzen sind häufige Symptome. Tierärzte beschreiben das Verhalten der betroffenen Hunde als plötzliches Aufschreien mit anschließendem Kopf-zwischen-die-Pfoten-legen.
Auch das Dry Eye Curly Coat Syndrome ist bei dieser Hunderasse weit verbreitet. Dabei haben betroffene Hunde bereits im Welpenalter sehr raues und lockiges Fell, sowie ein gestörte Produktion der Tränenflüssigkeit. Trockene Augen bis hin zur Austrocknung der Hornhaut können die Folge sein. Dieser Gendefekt geht häufig auch mit einer Veränderung der Haut und extremer Hornhautbildung an den Pfoten einher. Diese Kombination tritt fast ausschließlich bei den Cavalier King Charles Spaniel auf.
Weiterhin neigt diese Hunderassen zu Bindehautentzündungen sowie häufigem Auskugeln der Schulter und Knie, auch eine angeborene Muskelschwäche kommt häufiger vor.
Pflege und Ernährung
In der Regel ist der Cavalier King Charles Spaniel ein pflegeleichter Hund. Weder die Fellpflege beim Hund noch die Zahn- oder Pfotenpflege nehmen besonders viel Zeit in Anspruch.
Beim Futter solltest Du allerdings genauer hinschauen. Viele synthetische Zusatzstoffe können die Gesundheit Deines Cavaliers schädigen und die Aufnahme wichtiger Nährstoffe verhindern. Besonders aufgrund seiner genetischen Veranlagung zu vielen rassetypischen Erkrankungen sollte das Cavalier King Charles Spaniel Futter an seine empfindlichen Bedürfnisse angepasst sein. Die Gabe von Futterergänzungen schon im jungen Alter kann unterstützend wirken und die Grundgesundheit des Hundes stärken.
Für starke Gelenke beim Vierbeiner solltest Du eine Kombination aus Grünlippmuschelpulver mit Hagebutte zufüttern. Das fördert seine Agilität und Gangfunktion. Aber achte auf eine Vollfettqualität beim Grünlippmuschelpulver, das ist ein Hinweis auf einen höheren Gehalt an den essenziellen Omega-3-Fettsäuren.
Für ein gesundes Fell bei Deinem Cavalier King Charles Spaniel kannst Du ihm Bierhefe, Lachsöl oder Kokosöl für Hunde zufüttern. Bierhefe ist reich an wichtigen B-Vitaminen, auch Biotin, und unterstützt den Fell-Stoffwechsel. Es sollte aber natürliche Bierhefe sein, denn synthetische Zusätze können sich negativ auf das Immunsystem des Hundes auswirken. Lachsöl sowie Omega-3-Kapseln sind nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel im Humanbereich, sondern haben auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem und den Stoffwechsel des Hundes. Die effektiven Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA tragen beim Menschen sogar zum Erhalt der Herzfunktion bei. Auch Kokosöl ist für die Haut und das Fell des Hundes wichtig und kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Für den Cavalier King Charles Spaniel bei einem Gewicht von 10kg genügt ein halber Teelöffel täglich.
Fazit
Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein beliebter Begleithund mit einer langen Ahnentafel. Der kleine Adelige passt sowohl in die Großstadt als auch zur Familie mit Kindern auf dem Land oder dem ruhigeren Seniorenpärchen. Sein zartes Äußeres gepaart mit seinen Kulleraugen und dem ruhigen sanftmütigen Wesen machen ihn zum Liebling vieler Hundebegeisterter. Leider hat die Rasse einige Erbkrankheiten, die auch heute noch prägend sind. Daher sollte bei Cavalier King Charles Spaniel Ernährung gründlich hingeschaut werden. Ein ausgewogenes Futter mit wichtigen natürlichen Vitaminen und Mineralien stärkt seine Gesundheit und kann vielen Beschwerden vorbeugen.