Bist Du auf der Suche nach einem sportlichen und agilen Begleiter, der zudem auch noch pflegeleicht und treu ist? Dann bist Du beim Australian Kelpie genau richtig. Diese australische Hunderasse ist zwar hierzulande nicht ganz so verbreitet wie die Landeslieblinge Schäferhund, Goldie und Labbi, dafür hat der Exot einiges zu bieten. Erfahre in unserem Rasseportrait mehr über den Schafe-liebenden Australian Kelpie und ob diese Hunderasse zu Dir passt.
Wie sieht der Kelpie aus?
Der Kelpie gehört zu den Hunden, die ein sehr dichtes Deckhaar haben, das Stockhaar ist kurz, so wie die Unterwolle. Am Hals ist das Fell etwas länger, sodass es aussieht als trüge der Kelpie eine Art Fellkragen. Den Kelpie findest Du in vielen Farbkombinationen: Schwarz, weiß, braun, tan bzw. lohfarbig sind die häufigsten Farbkombinationen, besonders außergewöhnlich ist aber die seltene rauchblaue Fellfarbe.
Der Kelpie hat einen muskulösen und windschnittigen Körper, dadurch kann er eine sehr hohe Geschwindigkeit aufnehmen und auch plötzliche Richtungswechsel problemlos umsetzen. In der Regel sind die Hunde dieser Rasse zwischen 43 - 50 cm groß, haben eine spitz zulaufende Nase und aufrecht stehende Ohren. Die Rute ist buschig und hebt sich, wenn der Hund aktiv oder aufgeregt ist. Ansonsten ruht sie im leicht herabhängendem Zustand.
Der Kelpie hat einen aufmerksamen Blick, denn ihm darf als Hüter tausender Schafe nichts entgehen.
Herkunft der Rasse – Australian Kelpie vs. Working Kelpie
Der dem Schäferhund ähnelnde Kelpie stammt aus Australien und wird dort vorwiegend in der Hütearbeit eingesetzt. Die Hunderasse entspringt einer Kreuzung aus der englisch-schottischen Rasse der „Working Collies“ und entstand um 1870 herum. Schon früh nahmen die Hunde an australischen Wettbewerben teil und wurden zahlreich ausgezeichnet. Zwanzig Jahre später waren die robusten Arbeitshunde in ganz Australien verbreitet.
Da sie am Anfang sehr eng gezüchtet wurden, enthält die Rasse kaum Auskreuzungen. Ist es doch mal dazu gekommen, dass die Züchtung vermischt wurde, ist man doch wieder zum Grundstamm der Rasse zurückgekehrt.
Mittlerweile gibt es bei dieser Rasse zwei Stränge: den Working Kelpie und den Australian Kelpie. Während der Working Kelpie speziell für eine hohe Arbeitsleistung gezüchtet wird, ist der Australien Kelpie eher in aktiven Hundesportarten zuhause. Die Zucht des Australian Kelpie wird über den FCI geregelt und überwacht, die Linie des Working Kelpie wird von The Working Kelpie Council of Australia kontrolliert. Weil die Merkmale der Working Kelpies streng beibehalten wurden, sind die Kelpies eine der wenigen Rassen deren Herkunft bis zur ersten Population in den 1870er Jahren zurück verfolgt werden kann.
Die Hauptaufgabe des Working Kelpie besteht überwiegend darin, große Schafherden in der australischen Wildnis zu hüten. Dabei hatten die Herden nicht selten eine Größe von 10.000 Schafen. Diese Arbeit hätte von mehreren Männern gleichzeitig bewältigt werden müssen. Der Kelpie war aufgrund seines Wesens dabei eine große Hilfe. Er wurde speziell für die harten australischen Bedingungen gezüchtet: Hitze, unzugängliche Gegenden, Sandstürme und riesige Entfernungen waren sein täglicher Arbeitsbereich. Auch heute noch zählt der Kelpie zu den häufigsten Hütehunden Australiens.
Charakter Kelpie – Wesenszüge und Erziehung des Hütehundes
Der Kelpie ist durch und durch ein Arbeitshund. Das Treiben und Hüten liegt ihm in den Genen und ist auch seine große Leidenschaft. Es wird sogar gemunkelt, dass der Vierbeiner ohne diese Arbeit depressiv wird und die Lebensfreude verliert.
Zwar sind diese Neigungen beim Australian Kelpie nicht mehr so stark ausgeprägt, nichtsdestotrotz müssen beide Stränge dieser Hunderasse sehr gut beschäftigt werden.
Der Kelpie ist ein sehr selbständiger Hund, er benötigt viel Auslauf und kann ohne Hilfe Probleme bewältigen. Körperliche als auch geistige Arbeit ist für diese Hunde enorm wichtig, sie müssen regelmäßig ausgepowert werden. Mit einer sanften und klaren Hand wird der Kelpie zu einem treuen und feinfühligen Begleiter.
Charakterzüge:
- aufmerksam
- eifrig
- sehr intelligent
- folgsam und treu
- energiereich
- begabt als Hütehund
- sehr lernfreudig
Passt der Australian Kelpie zu mir?
Während der Working Kelpie als Arbeitstier auf eine Farm gehört, wo er seiner Leidenschaft dem Schafehüten nachgehen kann, kann der Australian Kelpie auch als Haushund gehalten werden. Sein Drang zu arbeiten ist nicht mehr so stark ausgeprägt und auch der Instinkt des Herdeführers hat nachgelassen.
Trotzdem benötigt der Kelpie jede Menge Aufmerksamkeit, Zeit und ein intensives Training. Das Energiepaket liebt freien Auslauf und lange ausdauernde Spaziergänge. Regelmäßige Joggingrunden mit Sprinteinsatz findet diese Hunderasse noch spannender. Ausreichend Bewegung für den muskulösen Körper des Vierbeiners reicht jedoch nicht aus. Seine ausgeprägte Intelligenz, Lernfreude und Kreativität wollen auch gefördert werden. Geistige Förderung gehört zur Haltung eines Kelpies einfach dazu.
Kommt der Hundebesitzer den Bedürfnissen dieser Hunderasse nach, revanchiert sich der Australian Kelpie mit Treue, Kuscheln und viel Sanftmut. Der Australier baut eine intensive Beziehung zu seinen Lieblingsmenschen auf und lässt sich auch gerne von ihnen führen und leiten.
Aufgrund seiner Prägung zum Hüten und Treiben ist diese Hunderasse besonders bellfreudig. Daher nicht erschrecken, wenn die Begrüßung auch mal etwas lauter ausfällt.
Rassetypische Erkrankungen australischen Hütehundes
In der Regel zählen Kelpies zu den robusten und gesunden Hunderassen. In der Zucht treten wenige Krankheiten auf, die vererbbar sind. Typische Hundekrankheiten wie die Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie, aber auch die Anfälligkeit für Augenkrankheiten wie Progressive Retina Abiotrophie (PRA) sind bei dieser Rasse selten.
Kelpies können jedoch Gene für eine zerebellare Abiotrophie (CA) mitbringen. Das ist eine unheilbare Erkrankung, die Symptome wie Ataxie, Bewegungsstörung, gestörte Koordination, Zittern, nickenden Kopf sowie Probleme beim Essen, Trinken und beim Springen aufweist. Die speziellen Kelpie-Formen dieser Erkrankung treten nur bei dieser Rasse sowie bei Kreuzungen mit Border Collies oder Koolie auf. Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand ist diese Erkrankung unheilbar und hat den Ursprung eines Gendefekts, der nur bei dieser Rasse vorkommt.
Pflege und Ernährung
Der Australian Kelpie ist ein pflegeleichter Hund. Sein hartes Fell schützt ihn vor unterschiedlichen Wetterverhältnissen und ist aufgrund seiner Dichte wasser- und schmutzabweisend. Hat der Vierbeiner mal wieder etwas zu viel im Matsch getobt, kann das Fell mit einem Shampoo für Hunde auf pflanzlicher Basis wieder gereinigt werden. Um das Fell und die Haut des Kelpies fit und vital zu erhalten, kann Kokosöl für Hunde zum täglichen Futter zugefüttert werden. Das stärkt zusätzlich das Immunsystem und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel des agilen Vierbeiners aus.
Da Kelpies sich gerne in der Natur aufhalten, solltest Du auf einen aktiven Parasitenschutz achten. Zeckenmittel für Hunde, Flohmittel für Hunde sowie auch Milbensprays für Hunde gehören zur Kelpie-Vorsorge einfach dazu und halten lästige Plagegeister von Deinem Hund fern.
Auch regelmäßige Impfungen und Entwurmungen sollten bei Kelpies beider Rassenstränge genauso bedacht werden wie bei anderen Hunden.
Die Kelpie-Ernährung ist ebenfalls unproblematisch. Die Rasse neigt nicht zu Unverträglichkeiten oder Allergien. Das Energiebündel benötigt aber eine Ernährung, die an seinen Bewegungsdrang angepasst ist, damit keine Mangelerscheinungen entstehen und der Vierbeiner krank wird. Dein Kelpie sollte daher sehr ausgewogen ernährt werden. Ein natürliches Hundefutter mit einem hohen Proteinanteil kann die Bedürfnisse des agilen Vierbeiners erfüllen und versorgt ihn mit wichtigen Nährstoffen.
Fazit
Der Australian Kelpie ist kein Hund, aus dem man einen Couch-Potato machen kann. Er ist für harte Arbeit und ausdauerndes Schafehüten und -treiben gezüchtet worden. Diese rassespezifischen Eigenschaften sind beim Working Kelpie deutlich stärker ausgeprägt als beim Australian Kelpie. Jedoch haben beide weiterhin gemein, dass sie sehr viel Bewegung, Zeit und Aufmerksamkeit benötigen. Dafür nimmt die Pflege des Hudes wiederum sehr wenig Zeit in Anspruch. Denn die Hunderasse ist leicht zu pflegen und das dichte kurze Fell ist von Natur aus sehr widerstandsfähig und schmutzabweisend.
Mit dem Australian Kelpie holt man sich auf jeden Fall einen treuen, aber sehr intelligenten Begleiter ins Haus.