Draußen scheint die Sonne, die Vögel zwitschern und die Temperaturen übertreffen ein Hoch nach dem anderen. Genau die richtige Zeit, um mit Deinem Hund lange Spaziergänge zu machen und die Natur zu genießen. Dein Vierbeiner scheint jedoch angestrengt, müde und lustlos zu sein? Er schlendert beim Gassigehen mehrere Meter hinter Dir und scheint kein großes Interesse an der Natur zu zeigen? Du kriegst ihn kaum aus dem Körbchen und nach wenigen Apportierrunden gibt er ermüdet auf? Es ist gut möglich, dass ihn die Frühjahrsmüdigkeit erwischt hat. Denn der Übergang von Winter zum Frühjahr kostet nicht nur uns Menschen Kraft und Energie, sondern kann auch bei Hunden sehr ausgeprägt sein. Welche Ursachen Frühjahrsmüdigkeit beim Hund hat und wie du deinen Vierbeiner am besten unterstützen kannst, verraten wir Dir in diesem Beitrag.
Ursachen und Symptome der Frühjahrsmüdigkeit
Endlich ist die kalte Jahreszeit vorüber und die ersten Sonnenstrahlen rufen nach draußen. Auch wenn dieses Jahr die Flexibilität aufgrund der momentanen Beschränkungen etwas eingeschränkt ist, zieht es viele dennoch in die Natur. Die Körperfunktionen wachen langsam aus dem Winterschlaf aus und der Melatoningehalt im Körper sinkt. So auch bei Deinem Vierbeiner. Denn in der dunklen Jahreszeit ist auch bei Deinem Hund der Gehalt des Schlafhormons Melatonin erhöht und die Müdigkeit macht sich breit. Zudem laufen viele Körperfunktionen im Winter etwas langsamer ab, da sich unsere Hunde in der Regel weniger draußen aufhalten. Der Stoffwechsel ist heruntergefahren, die Energiegewinnung Deines Vierbeiners ist auf einem niedrigen Niveau und ein Serotoninmangel kann ebenfalls vorhanden sein. All diese Prozesse müssen im Frühjahr erst einmal in Gang gebracht werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Umstellung von kalt auf warm Deinem Liebling zu schaffen macht. Dein Hund schläft viel und wirkt müde und schlapp. Besonders sensiblen Hunden fällt der Wechsel von Winter auf Frühling oft schwerer.
Fellwechsel – kostet Energie, Kraft und Nährstoffe
Passend zu den ersten wärmeren Temperaturen steht auch der Fellwechsel vor der Tür. Während die dicke Unterwolle den Hund im Winter vor Kälte schützt, ist sie in den warmen Monaten eine Belastung und muss daher dem leichteren Sommerfell weichen. Doch auch das ist ein Prozess, der sogar einige Wochen andauern kann. Da kann es bei schnell ansteigenden Temperaturen Deinem Vierbeiner zu warm werden und er muss sich regelmäßig ausruhen und sucht im Schatten sein Plätzchen.
Mit dem Fellwechsel gehen aber auch einige Stoffwechselbelastungen einher, der Körper Deines Hundes benötigt viel mehr spezifische Nährstoffe und auch das Immunsystem kann etwas Unterstützung gebrauchen. Der tierische Biorythmus muss sich auf die Veränderungen der Jahreszeiten immer wieder neu einstellen, was den Körper Kraft kostet.
Winterspeck ade
Nicht selten kommen auch Hunde mit etwas mehr Speck an den Hüften aus der Winterzeit, als sie normalerweise haben sollten. Denn Frauchen und Herrchen halten bei schmuddeligem Wetter die Spaziergänge gerne kurz, die Futterration und die Energiezufuhr werden jedoch nicht gesenkt. Zudem bekommt auch der Vierbeiner nicht nur während der Festtage gerne einige Leckereien mehr. Das eine oder andere Pölsterchen ist die Folge und muss natürlich erst einmal wieder runter. Auch dieser Prozess muss erst einmal in Gang gebracht werden und trägt zur plötzlichen Müdigkeit Deines Vierbeiners bei.
Wie Du Deinen Hund bei Frühjahrsmüdigkeit unterstützen kannst
Doch als Tierbesitzer ist man der Frühjahrsmüdigkeit des Hundes nicht einfach so ausgeliefert. Mit nur einigen Handgriffen kannst Du Deinen Hund effektiv in der lethargischen Phase unterstützen und der Abgeschlagenheit entgegenwirken.
Nährstoffzufuhr anpassen
Aufgrund der zahlreichen Stoffwechselvorgänge im Körper Deines Vierbeiners ist eine angepasste Nährstoffzufuhr vonnöten. Wir Zweibeiner ernähren uns je nach Jahreszeit ja auch unterschiedlich. Um vor allem den Fellwechsel Deines Hundes zu erleichtern, kannst du hochwertige Öle zum täglichen Futter hinzufügen. Leinöl oder Lachsöl sind wichtige Omega-3-Lieferanten, die nicht nur das Haarkleid Deines Hundes stärken, sondern auch zur Gesunderhaltung der Haut beitragen können. Die essenziellen Fettsäuren sind zwar ein Bestandteil der Zellmembran, können vom Körper jedoch nicht selbst gebildet werden. Daher empfiehlt sich vor allem während des Fellwechsels eine erhöhte Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren.
Auch ein ausgeglichener Vitaminhaushalt kann die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit beim Hund reduzieren. Eine wichtige Rolle spielen hier die Vitamine der B-Gruppe. Sie sind als Co-Faktoren an vielen Stoffwechselfunktionen beteiligt und sind das Feuerholz für den Energiestoffwechsel und viele Synthesevorgänge im Körper. Leider kann Dein Hund diese Vitamine nicht über einen längeren Zeitraum speichern, da sie wasserlöslich sind und der Überrest wieder ausgeschieden wird. Um nicht auf synthetische Mittel zurückgreifen zu müssen, kannst Du Deinem Hund natürliche Bierhefe verabreichen. Sie ist reich an Vitamin B, insbesondere an Biotin, welches das Fellwachstum unterstützt und den Vitaminhaushalt des Hundes wieder ausgleicht.
Abwechslung beim Spaziergang
Viele Hundehalter neigen dazu den Spaziergang mit dem Hund routiniert und mit wenig Abwechslung ablaufen zu lassen. Der Hund ist mit schnuppern, markieren und dem Zusammentreffen mit anderen Artgenossen schon genug ausgelastet. Jedoch kann die tägliche Gassirunde auch zur Gewohnheit für Deinen Vierbeiner werden. Etwas Abwechslung kann Deinen Hund aus der Reserve locken und ihn neu motivieren - insbesondere während der Frühjahrsmüdigkeit.
Um dem Spaziergang etwas Pepp zu verleihen, kannst Du beim Spazierengehen die üblichen Kommandos ausprobieren und vielleicht sogar neue erlernen. Läuft Dein Hund auch mal ohne Leine, kannst Du ihn sitzen lassen und Dich langsam auf ein paar Meter entfernen. Natürlich nur wenn Du seine volle Aufmerksamkeit hast. Dann rufst Du ihn zu Dir und belohnst ihn. So könnt ihr das mehrmals wiederholen. Auch Suchspiele können beim Gassigehen schnell und einfach integriert werden. Lass zwischendurch das eine oder andere Leckerchen fallen und schicke Deinen Hund auf Suchtour los. Diese kleinen Interaktionen holen Deinen Liebling aus seinem Frühjahrstrott und stärken zudem eure Beziehung.
Allerdings ist und bleibt der gelegentliche Umgebungswechsel mit neuen Eindrücken, unbekannten Wegen und verschiedenen Gerüchen der Muntermacher unter den Gassitipps. Denn auch wir Zweibeiner müssen mal raus aus der vertrauten Umgebung und „etwas Neues“ sehen, riechen und schmecken. Nicht anders ergeht es unseren Hunden. Ungekannte Wege erkunden, neue Gerüche erschnuppern und auf fremde Artgenossen treffen, kann Deinem Hund neue Lebensfrische geben und seine Abenteuerlust fördern.
Fazit
Nicht nur wir Menschen können von der Frühjahrsmüdigkeit übermannt werden, auch unsere Hunde haben mit der Wetterumstellung gelegentlich zu kämpfen. Ein neuer Biorythmus, schnellere Stoffwechselvorgänge und natürlich der immer wiederkehrende Fellwechsel können auch die sonst so agilen Vierbeiner erschlaffen. Allerdings sind unsere Lieblinge dabei nicht sich selbst überlassen. Mit unserer Unterstützung und natürlich viel Liebe können die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit beim Hund reduziert und die lethargische Phase sogar verkürzt werden.