Welpe zieht ein - Haus und Wohnung richtig vorbereiten
Bevor der Welpe einziehen kann, müssen zunächst einige Vorkehrungen getroffen werden. Kleine Gegenstände, die sich auf Welpenhöhe befinden und für den kleinen Vierbeiner gefährlich sind, an denen er sich verletzen oder die er verschlucken könnte, müssen in Sicherheit gebracht werden. Auch Gegenstände, die einem lieb und teuer sind, sollten besser außer Welpenreichweite platziert werden. Denn junge Hunde sind besonders neugierig und befördern Sachen zu Tage, die wir schon längst vergessen und gar nicht mehr im Blick haben.
Woran viele angehende Welpeneltern ebenfalls nicht denken, ist die Elektrik: Diese sollte vor dem ersten Tag des neuen Familienmitglieds gut versteckt sein. Nicht selten hört man von Hunden, die an Kabeln knabbern und elektrische Schocks dadurch erleiden. Das kann für die jungen Tiere sehr gefährlich werden und sogar mit dem Tod enden.
Eine weitere Gefahrenquelle im Haus oder in der Wohnung sind giftige Pflanzen für Hunde. Diese Pflanzen gehören nicht in einen Haushalt mit Welpen! Die Vierbeiner spielen mit allem, was ihnen zwischen ihre kleinen Beißerchen kommt und unterscheiden nicht, ob ein Gegenstand oder eine Pflanze nicht gut für sie sind. Viele Pflanzen können nämlich gravierende gesundheitliche Schäden bei Hunden anrichten und zu starken Vergiftung mit Todesfolge führen.
Ein Welpe hält sich aber nicht nur im Wohnzimmer oder Schlafzimmer auf. Er findet auch irgendwann seinen Weg in das Badezimmer und natürlich die Küche. Daher solltest Du Haushaltsreiniger und andere giftige Chemikalien für Hunde ebenfalls gut wegsperren.
Den Garten „welpenfest“ machen
Führt eine Katzenklappe vom Haus in den Garten, sollte darauf geachtet werden, dass der Neuankömmling keinen Zugang dazu hat. Manche Welpen sind so klein, dass sie problemlos durch diese Klappen hinausschlüpfen können und sich möglicherweise weh tun. Keiner möchte, dass die erste Zeit mit Welpen von Tierarztbesuchen bestimmt ist.
Da wären wir auch schon bei dem Garten: Wenn Du einen Garten hast, solltest Du auch diesen auf Vordermann bringen. Denn der Welpe zieht ein und seine Neugierde macht auch vor dem Garten nicht Halt. Ein Zaun ist für Hunde sehr wichtig, insbesondere wenn Du an einer befahrenen Straße lebst. Dieser Zaun sollte einwandfrei sein, denn Hunde sind besonders talentiert darin, sich unter Zäunen durchzugraben oder jedes erdenkliche Loch im Zaun zu finden und das zu vergrößern. Schwuppdiwupp ist der junge Hunde durch den Zaun entwischt Auch im Garten gilt: Giftige Pflanzen für Hunde sollten entfernt werden. Der kleine Vierbeiner spielt nämlich mit allem, was er interessant findet. Es kann dazu kommen, dass Stöckchen oder Blätter in seinem Maul landen, die für ihn giftig sind. Gefährliche Gegenstände wie Harke und andere Gartenutensilien gehören ebenfalls in das dafür vorgesehene Gartenhäuschen.
Züchter und Tiermediziner empfehlen, beim Einzug eines Welpen so vorzugehen, wie bei einem Kind. Denn der Welpe zieht ein und erkundet mit Vorliebe direkt sein neues Revier. Daher sollte alles, was auf Welpenhöhe erreichbar ist, für den Vierbeiner auch sicher sein.
Welpe abholen – Do’s and Don‘ts
Wenn Du Deinen Welpen abholst - beim Züchter, im Tierheim oder über eine Privatvermittlung -musst Du im Hinterkopf haben, dass der Einzug des Welpen im neuen Zuhause mit einer Trennung beginnt. Der junge Hund wird in einer sehr sensiblen Phase von seinen Eltern/seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern getrennt. In der Regel werden Hunde zwischen 8 - 10 Wochen abgegeben. Das erscheint uns so selbstverständlich, dass wir es manchmal gar nicht realisieren, welchen emotionalen Einschnitt diese Trennung für den Welpen bedeuten kann. Man nimmt ein Lebewesen auf, das in einer fragilen Phase vollkommen auf die Versorgung durch andere angewiesen ist. Daher ist es umso wichtiger, einen Ort des Vertrauens für den kleinen Racker zu schaffen, wo er sich vom ersten Tag an wohlfühlt und von seinen neuen Menschen angenommen wird. Denn auch kleine Welpen haben ein Bedürfnis nach Sicherheit.
Die Welpe-Mensch-Bindung in den ersten Tagen
Den Welpen im neuen Zuhause einzugewöhnen, hängt maßgeblich von der Sicherheit und dem Vertrauen zu der neuen Familie ab. Dieser Vertrauensaufbau beginnt schon während der Besuche bei der Ursprungsfamilie und spätestens beim Transport des Welpen ins neue Heim. Bevor Du Dein neues Familienmitglied ins Auto packst und ihr Euch in das gemeinsame Abenteuer stürzt, solltet ihr gemeinsam zunächst das Transportmittel und gegebenenfalls die Hundetransportbox erkunden. Vielleicht legst Du ein Spielzeug oder ein kleines Leckerchen in die Box. So verknüpft der Welpe die Transportbox und auch das Transportmittel mit etwas Positiven. Das sind schon einmal erste Schritte auf der Vertrauensleiter. Außerdem sollte die Transportbox mit einer bequemen Decke und etwas Altem von seiner Ursprungsfamilie ausgestattet sein. Um mögliches Heimweh gering zu halten ist ein Erinnerungsstück, ein Spielzeug, ein Handtuch oder eine kleine Decke, mit den Gerüchen der Mutter und der Wurfgeschwister vorteilhaft.
Erste Fahrt mit dem Welpen – Darauf musst Du achten
Während der Fahrt sollte der Hund nicht allein im Kofferraum sitzen, sondern neben dem Menschenpartner, zu dem der kleine Welpe bisher am meisten Vertrauen aufgebaut hat. Lege am besten Deine Hand in die Transportbox, damit Dein Welpe ein Gefühl von Sicherheit bekommt. Fängt der Kleine während der Fahrt an zu jammern oder zeigt Angst, dann achte darauf, ihn nicht zu streicheln. Das unterstützt sein Verhalten und seine Angst umso mehr - man nennt das auch Verstärkung der Negativemotion. Denke auch daran zwischenzeitlich Pausen einzulegen, wenn die Heimreise einige Stunden dauert.
Nach der Ankunft im neuen Heim ist es gut für den Vierbeiner, wenn er ausreichend Zeit bekommt, um die neue Umgebung kennenzulernen. Selbstsicher erzogene Welpe beginnen in der Regel sofort ihre Umwelt zu erkunden. Diese neue Erfahrung könnt ihr gemeinsam in spielerischer Weise machen. Du kannst einfach ein Blatt auf dem Boden auf Höhe des Welpen anheben und es begutachten, ihn zum Spielen und Schnüffeln animieren, seine Neugier und sein Interesse auf einen Strauch richten. Indem Du und Dein Welpe wechselseitig aufeinander eingeht, beginnt schon die erste Phase der Kommunikation und der gegenseitigen Verständigung. Vertrauen wird aufgebaut und die Bindung zwischen dem neuen Familienmitglied und Dir wird gestärkt. Es ist auch zu empfehlen, dass der Welpe zu Beginn eine Vertrauensperson hat, nach der er sich am meisten richtet. Der Wechsel von vielen Bezugspersonen können beim Welpen in den ersten Tagen mangelnde Sicherheit und die erlebte Trennung sogar verstärken.
Aber denke daran, des Welpen erster Spaziergang und auch die weiteren Tage sollte der Kleine stets an der Leine geführt werden. Der Vierbeiner ist noch nicht auf Dich konditioniert und könnte schneller Reißaus nehmen, als Du gucken kannst. Insbesondere wenn Du an einer stark befahrenen Straße wohnst, musst Du darauf achten, dass der kleine Racker nicht unbeobachtet aus dem Haus läuft.
Ankunft im neuen Zuhause – Den Welpen eingewöhnen
Des Welpen erster Tag im neuen Zuhause ist nicht nur für Dich und eventuell weitere Familienmitglieder spannend, auch der kleine Vierbeiner ist aufgeregt. Er weiß schließlich nicht, was ihn erwartet. Wenn der neue Mitbewohner über die Türschwelle tritt, zeige ihm am besten direkt den Raum, indem er die meiste Zeit verbringen wird, seine Fress- und Wassernäpfe, Spielsachen und natürlich sein Hundekörbchen, indem er schlafen wird.
Er sollte besonders am Anfang nicht allein gelassen werden. Einerseits konditionierst Du ihn so besser auf Dich und andererseits kannst Du schnell eingreifen, wenn er anfängt Blödsinn zu machen und an einem Stuhlbein knabbern möchte oder großes Interesse an Dingen zeigt, die nicht für kleine Welpen bestimmt sind.
Denke auf jeden Fall daran, dass die ersten Erfahrungen des Welpen am ersten Tag und mit dem neuen Zuhause positiv verknüpft sein sollten.
Bei so viel Aufregung muss der Kleine bestimmt bald auch sein Geschäft erledigen. Das ist der richtige Zeitpunkt mit der Stubenreinheit beim Hund zu beginnen und ihm eine Stelle draußen zuzuweisen, wo er sein Geschäft verrichten kann. Des Welpen erster Spaziergang sollt nicht zu lange dauern, 15 Minuten am Stück reichen vollkommen aus. Sorge auf jeden Fall dafür, dass der Kleine ausgiebige Ruhepausen hat. Zieht sich der Welpe zurück, sollte er in seinem Körbchen schlafen.
Treffen auf weitere Familienmitglieder
Kommt ein Welpe ins Haus, sind natürlich alle Beteiligten aufgeregt: der Welpe, die Erwachsenen und auch die Kinder. Jedoch dürfen sich die Menschen ihre Aufregung nicht anmerken lassen: Zu erregtes Verhalten und Zustürmen auf den Neuankömmling könnten bei ihm Unruhe und Unsicherheit auslösen. Daher am besten die Aufregung etwas anpassen und mit überschwänglichen Liebkosungen und Umarmungen warten.
Idealerweise haben bereits alle direkten Familienmitglieder den kleinen Welpen beim Züchter beziehungsweise an seinem Ursprungsort kennengelernt. So bekommt der Vierbeiner ein Gefühl, dass er zu Freunden kommt, was ihm natürlich noch viel mehr Freude und Sicherheit vermittelt.
Befinden sich Kinder im Haushalt, empfiehlt es sich, mit ihnen anhand von Stofftieren schon früh das Hochheben eines Welpen zu üben. Zudem sollten Kinder darauf hingewiesen werden, nicht zu euphorisch und zu forsch auf den kleinen Hund einzugehen.
Freunde, Großeltern und weitere Bekannte und Verwandte sollten in der ersten Zeit mit dem Welpen ihre Besuche aussetzen. Das könnte beim kleinen Racker zu Reizüberflutung führen und er verliert den direkten Bezug zu Dir.
Treffen auf andere Tiere im Haus
Leben weitere Haustiere im Haushalt, solltest Du vor der Anschaffung eines Welpen wissen, ob Deine Haustiere, Katze oder Hund, sich mit anderen tierischen Mitbewohnern vertragen würden. Ist das nicht der Fall, ist dringend von der Anschaffung eines Welpen abzuraten.
Befindet sich bereits ein älterer Hund im Haushalt, ist es in der Regel weniger problematisch ihm einen Welpen vorzustellen. Ältere Hunde sehen Welpen nicht als Bedrohung an und teilen ihr Territorium gerne mit dem jungen Neuankömmling. Ein erwachsener Hund eignet sich auch gut dazu, den Kleinen zu erziehen und ihn in seine Schranken zu weisen. Er signalisiert die Zurechtweisung entweder mit der Pfote, die nach dem kleinen Welpen ausschlägt, er bellt ihn an oder er schnappt sogar nach ihm, zwischenzeitlich fletscht er auch die Zähne. Das kann für Außenstehende manchmal wie ein Angriff aussehen, allerdings ist das in der Hundesprache völlig normal. Das alles ist noch kein Grund zur Panik, aber Du solltest einen Blick darauf haben, dass der Welpe nicht zu penetrant wird. Du kennst das Verhalten Deines Hundes immer noch am besten und kannst seine Körperhaltung gut einschätzen.
Gehört zu den tierischen Mitbewohnern im Haushalt eine Katze, könnte das Aufeinandertreffen von Welpe und Katze schon problematischer werden. Während Hunde junge Katzen schneller annehmen, ist es umgekehrt eher schwieriger. Erwachsene Katzen haben weniger den Drang mit jungen Welpen zu spielen und fühlen sich von den Vierbeinern schnell bedrängt.
Während Du also den Welpen Deiner Katze vorstellst, halte ihn stets an der Leine, um ihn und sein Verhalten kontrollieren zu können. Signalisiere ihm deutlich, wenn der kleine Vierbeiner die Katze zu sehr bedrängt. Der Welpe sollte direkt von Anfang an lernen, dem Stubentiger mit Abstand und Respekt zu begegnen. Die Katze sollte auch jederzeit Fluchtmöglichkeiten haben, um fliehen zu können, wenn ihr die ganze Situation zu viel wird.
Wo schläft der Welpe? Erste Nacht im neuen Zuhause
Die Meinungen, wo der Welpe die erste Nacht und darauf folgende schlafen soll, gehen weit auseinander. Während einige einen Raum weit vom Schlafzimmer favorisieren und den Zugang zum Schlafzimmer dem Hund rigoros verbieten, neigen andere dazu, den Vierbeiner direkt in ihrem Bett schlafen zu lassen. Kurz gesagt: Dazu gibt es kein richtig oder falsch.
Als Rudeltier ist der Hund gerne in der Nähe seiner Menschen, ob er direkt mit im Bett schlafen muss, ist jedem Hundebesitzer selbst überlassen. Wenn Du Dich dazu entscheidest, Deinen neuen tierischen Mitbewohner im Bett schlafen zu lassen, bedeutet das noch lange nicht, dass er die Führerrolle übernommen hat und sich dem Menschen ebenbürtig fühlt.
Entscheidest Du Dich, den Hund außerhalb des Schlafzimmers schlafen zu lassen, solltest Du das nach und nach umsetzen. Denn die ersten Nächte wird empfohlen, den Welpen nicht so weit weg von den Menschen unterzubringen. Du kannst sein Körbchen direkt neben Deinem Bett platzieren und nachts vielleicht auch die Hand vom Bett ins Körbchen hängen lassen. Denn des Welpen erste Nacht sollte ihm ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Der kleine Hund benötigt Körperkontakt und die Gewissheit, dass er nicht alleine ist. Bisherige Nächte hat der Vierbeiner stets im Schutz seiner Mutter und seiner Wurfgeschwister verbracht.
Zur Erinnerung: Ein Welpe schläft nur selten durch. Daher kann es sein, dass schlaflose Nächte auf Dich zukommen und Du nachts zwischendurch mit dem kleinen Racker raus musst.