Du hast Dich dazu entschieden, Deinen Hund zu barfen. Futterpläne sind dann – gerade für Neulinge - eine gute Möglichkeit eine Routine in den neuen Alltag zu bekommen. Sie unterstützen Dich bei der richtigen Planung Deines Einkaufs und helfen Dir bei der Mengenberechnung von Fleisch und Gemüse.
Dabei muss der Gesamtbedarf stets an die Bedürfnisse Deines Hundes angepasst werden. Doch was bedeutet das genau? Wieviel Fleisch, wie viele Knochen und vor allem welches Obst und Gemüse darf der Vierbeiner essen? Wir erklären Dir, wie Du den richtigen BARF Ernährungsplan für Deinen Hund erstellst und auf welche BARF-Futterzusätze Du nicht verzichten darfst.
Futterplan BARF für Hunde - Die richtige Zusammensetzung
Die tägliche BARF-Ration sollte 2 - 3 % pro KG/Körpergewicht Deines Hundes entsprechen, zusammengesetzt aus Fleisch und Gemüse. Die ideale Aufteilung des Menüs sollte aus 80 % Fleisch und 20 % Obst und Gemüse bestehen - minimale Abweichungen sind möglich. Damit der Magen-Darm-Trakt Deines Hundes sich an die BARF Umstellung gewöhnen kann, solltest Du nicht zu viel experimentieren. Für den Anfang genügt es, wenn Dein Vierbeiner sich zunächst an eine Fleischsorte gewöhnt. So kann sich die Darmflora an die neue Ernährung besser anpassen. Nach 2 Monaten hat sich das Darmmilieu Deines Hundes angeglichen und Du kannst beim Fleisch variieren.
Die folgende Zusammensetzung kann Dir bei der Zusammenstellung des Futterplans für Hunde helfen:
Tierischer Anteil (80 % von der Gesamtmenge):
- 50 % Muskelfleisch mit Fett
- 20 % Blättermagen oder grüner Pansen
- 15 % rohe fleischige Knochen oder weiche Knochen wie Hühnerhälse und Entenkarkasse
- 15 % Innereien – aufgeteilt in Leber, Herz, Niere und Lunge
Pflanzlicher Anteil (20 % von der Gesamtmenge):
- 75 % Gemüse
- 25 % Obst
BARFen – Was gehört in den Hundenapf?
Wie viel Fleisch bei BARF?
Viele Barf-Einsteiger fragen sich zu Beginn: Welches Fleisch ist am besten für den Hund? In der Regel kannst Du so gut wie jedes Fleisch füttern - außer Schweinefleisch. Rind, Geflügel, Wild, Pferd oder Lamm sind natürliche Beutetiere des Wolfes und somit auch für Hunde geeignet. Je fetthaltiger die Fleischsorte ist, desto mehr Energie liefert sie Deinem Vierbeiner. Wenn du also einen ruhigen Couchpotato hast, solltest Du weniger energiereiches Fleisch füttern. Denn Kohlenhydrate, die vor allem in Nudeln und Kartoffeln enthalten sind, versorgen Deinen Liebling ebenfalls mit Energie. Der Hauptbestandteil des BARF Futterplans sollte durchwachsenes Muskelfleisch sein. Das liefert Deinem Hund vor allem jede Menge Mineralien und Proteine und ist auch die Hauptmahlzeit des wilden Wolfes.
Warum sind Innereien bei BARF wichtig?
Bei Innereien für Hunde – die ebenso auf den BARF Futterplan gehören – geraten Herrchen und Frauchen nicht unbedingt in Begeisterungsstürme. Schon gar nicht wenn man dem Vierbeiner diese roh füttern soll. Jedoch ernährt sich der Wolf, der Urahne des Hundes, in seiner freien Natur vom ganzen Beutetier. Dazu gehören auch Innereien und Organe. Zudem versorgen sie Deinen Hund mit jeder Menge Vitaminen und Mineralien. 100 g Kalbsleber liefern bereits 300 g Phosphor, 28.200 µg Vitamin A und zahlreiche B-Vitamine.
Welche Knochen in der Rohfütterung?
Die Fütterung von Knochen ist für das Calcium-Phosphor-Verhältnis wichtig. Weiche Knochen wie Hühnerhälse enthalten mehr Phosphor und sind einfacher für Deinen Vierbeiner zu verdauen. Als calciumreichen Ausgleich kannst Du große Fleischknochen vom Rind, Lamm oder auch Kaninchen verfüttern. Allerdings achte darauf, dass Du Deinen Hund mit Knochen nicht überfütterst. Ansonsten kann es zu hartem Knochenkot kommen und bei Deinem Vierbeiner Schmerzen verursachen. Die Magensäfte des Hundes sind sehr aggressiv und können einzelne Stücke von Knochen sehr gut verdauen. Möchtest Du Deinem Vierbeiner keine Knochen füttern, kannst Du auf calciumreiche BARF Zusätze wie Eierschalen-Pulver oder gemahlene Knochen ausweichen.
Pansen und Blättermagen zum BARFen
Pansen und Blättermagen gehören zum Verdauungstrakt von Wiederkäuern. Für Menschen haben diese Vormägen einen sehr intensiven und unangenehmen Geruch, sind aber für viele Hunde eine Delikatesse. Beide enthalten wichtige Bakterien (Probiotika) für den Hundedarm, die zur Verdauung und Spaltung pflanzlicher Bestandteile beitragen. Probiotika schützen den Darm vor Entzündungen und unterstützen die natürliche Darmflora des Hundes. Zudem enthalten sie jede Menge Spurenelemente, die in Pflanzen enthalten sind. Somit gehören auch Pansen und Blättermagen auf den Barf-Futterplan Deines Hundes.
Fisch für Omega-3-Fettsäuren
Einmal die Woche kann die Fleischzutat durch Fisch ersetzt werden. Dieser liefert essenzielle Omega-3-Fettsäuren, EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), und ist eine natürliche Quelle für Vitamin D. Möchtest Du auf die Fütterung von Fisch verzichten, integrierst Du einfach hochwertiges Lachsöl in den Futterplan - Hunde finden schnell Geschmack daran. Als Fisch eignen sich vor allem fette Fische wie Makrele, Hering und eben Lachs. Fische sollten vor dem Barfen einige Tage eingefroren werden, damit Parasiten wie Fischbandwürmer und die Fischbakterien Rickettsien absterben können.
Welches Obst und Gemüse beim Barfen?
Obst und Gemüse gehören beim Barfen auf jeden Futterplan. Sie enthalten wichtige Ballaststoffe und schwer verdauliche Fasern, die durch Fermentierung den Darmbakterien als Nahrung dienen. Insbesondere grünes Gemüse, wie verschiedene Gartensalate, Karottengrün, Löwenzahnblätter, Spinat und Mangold, enthalten viele Vitamine, Mineralien und Kohlenhydrate. Aber sie liefern auch jede Menge sekundärer Pflanzenstoffe, die zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Zudem bestehen die Pflanzen überwiegend aus Wasser und haben einen positiven Einfluss auf den Wasserhaushalt Deines Hundes. Du kannst neben frischem oder gegartem Gemüse auch gefrier- oder luftgetrocknetes Gemüse, wie unsere BARF Gemüseflocken oder andere Ergänzungsflocken, verwenden. Tiefgefrorenes Gemüse eignet sich ebenfalls gut, allerdings sollte es aufgetaut verfüttert werden. Während Gemüse den größeren pflanzlichen Anteil ausmacht, sollte Obst 8 % von der ganzen BARF-Ration nicht übersteigen.
BARF Zusätze für Hunde – Gesundheitsproblemen vorbeugen
BARF Zusätze gibt es für das Immunsystem, die Knochen und Gelenke, für Haut und Fell und viele andere Indikationen. Die Extra-Zugabe bestimmter Nährstoffe kann bei einer Rohfütterung sinnvoll sein. Sie tragen zu einer verbesserten Versorgung des Stoffwechsels bei und schützen vor möglichen Mangelerscheinungen beim Hund. Vor allem in besonderen Situationen hat der Vierbeiner einen höheren Nährstoffbedarf und benötigt mehr Vitamine und Mineralien. Mit gezielter Kost können viele Symptome gelindert und Folgeerkrankungen verhindert werden. Barf Zusätze dienen aber auch als Vorsorge, damit der Vierbeiner erst gar nicht erkrankt.
Besondere Situationen, die einen Nährstoffzusatz erfordern:
- Starke körperliche Belastung
- Hohe Aktivität
- Krankheit
- Fellwechsel
- Wachstum
- Trächtigkeit
- Vermehrter Stress (Umzug, Reise)
- Futterwechsel
- Diät
Allerdings musst Du bei der Fütterung von Zusätzen für den Hund darauf achten, die richtige Dosierung zu verwenden – viel hilft nicht immer viel.
BARF Rezepte - Schnell und einfach
Wir haben Dir einige Futterplan Beispiele zusammengestellt. So kannst Du Dich zu Beginn beim Barfen besser orientieren und die Ernährung an die Bedürfnisse Deines Lieblings anpassen.
Rezeptvorschläge für einen ausgewachsenen Hund von 20 kg mit 3 % des Körpergewichts. Alternativ kann auf 2 % heruntergerechnet werden.
Rind und Huhn für den agilen Vierbeiner
- 240g Muskelfleisch von Rind
- 100g Pansen
- 80g Hühnerrücken
- 60g Innereien
- 120g Karotten, Zucchini und Apfel püriert
Als BARF Zusatz
Pferd und Fisch für das Sensibelchen
- 200g Pferdefleisch
- 150g Fisch (Forelle, Karpfen, Wildlachs.)
- 70g Pferd Innereien
- 70g Kartoffeln
- 50g Rote Bete
- 60g Körniger Frischkäse
Als BARF Zusatz
- 1TL AniForte® Premium Futteröl
- 3g AniForte® Eierschalenpulver
Fazit
Wie Du gesehen hast, ist ein BARF Futterplan schnell erstellt. Steht erst einmal der Grundstock, kannst Du im Laufe der Umstellung die Rohfütterung an Deinen Vierbeiner anpassen. Du kennst Deinen Hund am besten und weißt, was er benötigt und welche Vorlieben er hat. Wichtig ist vor allem, dem Hund alle Nährstoffe zuzuführen, die er für ein gesundes Wohlbefinden benötigt. Beobachte Deinen Hund etwas genauer zu Beginn des Barfens, so entgeht Dir nicht, wie er auf die Umstellung reagiert. Falls Du Dir nicht sicher bist, kannst Du den Ernährungsplan auch mit Deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker absprechen.