Abgerupfte Hühner, überall Federn im Stall und die Eier bleiben auch noch aus – keine Sorge, Deine Tiere sind nicht krank, sondern sind aller Wahrscheinlichkeit nach in der Mauser. Erfahre in diesem Beitrag, was die Mauser bei Hühnern ist und wie Du Dein Geflügel dabei unterstützen kannst.
Was versteht man unter Mauser bei Hühnern?
Die Mauser bei Hühnern ist das, was der Fellwechsel bei Hund und Katze ist. Es ist ein natürlicher Prozess, indem die Vögel ihr Federkleid wechseln. In erster Linie dient die Mauser dem Schutz der Tiere. Denn auch Federn haben einen Verschleiß und nutzen sich im Laufe des Jahres ab. Dadurch sind die Tiere nicht mehr gegen Wind und Wetter geschützt.
Was tun, wenn Hühner in der Mauser sind?
Viele Hühner sind während der Mauser wenig aktiv. Sie ziehen sich zurück und gackern kaum. Auch die Legeleistung nimmt ab. Manche Tiere legen gar keine Eier in dieser Zeit. Das ist ein natürlicher Vorgang und Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen.
Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie Du Dein Geflügel beim Mausern unterstützen kannst:
Nährstoffmangel vorbeugen
Während der Mauser kann sich schnell ein Nährstoffmangel bei den Tieren entwickeln. Die Zeit während und auch nach dem Federwechsel ist für die Hühner auch so schon sehr kräftezehrend, ein zusätzlicher Nährstoffmangel würde den Organismus stark belasten und die Tiere könnten ernsthaft erkranken. Denn auch das Immunsystem des Geflügels wird in dieser Phase stark herausgefordert. Mit einer nährstoffreichen Fütterung kannst Du Deine Hühner sehr gut unterstützen.
Calcium für die Hühnerfedern
Mineralstoffe wie Calcium unterstützen die Bildung des Gefieders, sind wichtig für die Knochen und auch essenziell bei der Eiproduktion. Haben Deine Hühner zu wenig Calcium, können sie die neuen Federn nicht richtig ausbilden. Muschelgrit ist eine bewährte Calciumquelle und sollte Hühnern während der Mauser zugefüttert werden.
Bierhefe liefert B-Vitamine
Auch B-Vitamine wie Biotin sind für die Neubildung des Federkleides notwendig. Zudem verleiht Biotin den neuen Federn einen schönen Glanz. Viele Hühnerfutter enthalten leider kaum Vitamin B und eignen sich für die Unterstützung während der Mauser kaum.
Wir empfehlen den Tieren Hühnerfutter mit Bierhefe zu füttern. Es enthält zahlreiche B-Vitamine und unterstützt das Gefieder der Hühner.
Wie läuft die Mauser bei Hühnern?
Wenn Hühner mausern, verlieren sie ihre alten Federn und neue wachsen nach. Die Federn fallen aber nicht alle auf einmal aus, sondern erneuern sich nach und nach. Meist ist schon ein Teil der neuen Federn nachgewachsen, bevor die alten herausfallen. So ist sichergestellt, dass die Vögel nicht vollkommen nackt dastehen.
Die Mauser kann das ganze Gefieder der Tiere umfassen oder sich nur auf einen Teil ausbreiten. Daher unterscheidet man zwei Arten von Mauser:
Teilmauser – die Tiere verlieren nur einen Teil ihres Gefieders
Vollmauser – das komplette Federkleid wird ersetzt
Der Wechsel des Federkleids beginnt in der Regel nach dem Ende der Fortpflanzungszeit, also im Spätsommer/Anfang Herbst. Kürzere Tage gehen mit Lichtveränderungen einher und regen im Hühnerkörper die Produktion von Hormonen an. Das Zusammenspiel mehrerer unterschiedlicher Hormone löst schließlich bei Hühnern Mauser aus.
Wie oft haben Hühner Mauser?
Die Mauser ist ein periodischer Prozess und wiederholt sich jährlich. Ab einem Alter von 12 Monaten können die Hühner in die Mauser kommen.
Jungtiere verlieren aber bis zum 1. Lebensjahr bereits 1-2-mal ihre Federn und tauschen diese gegen robusteres Gefieder ein.
Eine Art der Mauser kann auch außerplanmäßig auftreten, wenn die Lichtverhältnisse sich ändern. Legehennenbetriebe nutzen diesen natürlichen Vorgang, um künstlich die Mauser auszulösen. Sie reduzieren die Lichtdauer über mehrere Tage, um die Hühner zum Wechsel des Gefieders anzuregen. Denn nach der Mauser steigt in der Regel die Legeleistung der Tiere deutlich.
Federn fallen bei Hühnern auch aus, wenn die Tiere an einem Nährstoffmangel leiden. Vor allem eine Unterernährung mit Mineralstoffen kann zu einer unplanmäßigen Mauser führen. Um Hühner richtig füttern zu können, muss man daher die Grundregeln und auch das Verdauungssystem der Tiere kennen.