So wie viele andere Tiere sind auch Pferde nicht vor Parasiten gefeit. Durch ihren Lebensraum in Stallungen, zum Teil auch mit anderen Artgenossen, der Nahrungsaufnahme auf Wiesen und Weiden und dem Ausreiten stellen sie für viele Schmarotzer ideale Wirte dar. Während die meisten Ektoparasiten bei Pferden kaum gravierende Erkrankungen auslösen, können Endoparasiten bei Pferden hingegen sehr schädlich sein. Läuse, Würmer und Co. sind zum Teil das ganze Jahr über aktiv und ernähren sich ausgiebig von den Flüssigkeiten und Geweben Deines Vierhufers. Wir haben Dir eine Übersicht mit den häufigsten Parasiten bei Pferden zusammengestellt, wie sich die Tiere infizieren und wie Du zu einer raschen Behebung des Parasitenbefalls beitragen kannst.
Inhaltsverzeichnis:
Ektoparasiten – Schmarotzer im Pferdefell
Endoparasiten – Würmer im Körper des Pferdes
Ektoparasiten – Schmarotzer im Pferdefell
Pferde sind aufgrund ihres ganzjährigen Aufenthalts im Freien begehrte Wirte für zahlreiche Ektoparasiten. Durch das Grasen auf der Weide kommen sie mit vielen Plagegeistern in Kontakt und dienen dem einen oder anderen Spinnentier als Nahrungsversorgung. Die häufigsten Ektoparasiten bei Pferden sind unter anderem Haarlinge und Läuse, Milben und auch die nicht ganz ungefährlichen Zecken.
Haarlinge / Tierläuse
Haarlinge und Läuse zählen zu den häufigsten Ektoparasiten bei Pferden. Während die Sauglaus durch ihren Stachel das Blut des Tieres aussaugt und sich davon ernährt, beißt sich der Haarling hingegen im Fell und auf der Haut des Pferdes fest. Er bevorzugt als Nahrung vor allem Hautschuppen, Haare und Gewebe. Die Parasiten sind sehr vermehrungsfreudig und legen bis zu 150 Eier in ihrem kurzen ca. 1-monatigen Leben.
Infektion mit Läusen und Haarlingen bei Pferden
Diese Ektoparasiten sind vor allem in der kalten Jahreszeit sehr aktiv, denn sie suchen Schutz vor den Witterungsverhältnissen. An Mähne und Schweif des Pferdes heften sich Laus und Haarling und überwintern in den kalten Monaten. Vor allem in feuchten und engen Stallungen kann es schneller zu einer Ansteckung mit den Lästlingen kommen. Zudem sind immungeschwächte und kranke Tiere deutlich anfälliger für einen Befall. Durch ihre Aktivität auf der Haut des Pferdes verursachen die Plagegeister ein Unruhegefühl beim Tier, was zu auffälligen Verhaltensänderungen führen kann.
Symptome
Haarlinge und Läuse lösen zwar kaum Krankheitsanzeichen aus, können sich jedoch auf das Verhalten Deines Vierhufers auswirken.
- Juckreiz und Unruhe
- Wunden durch das starke Scheuern
- Sekundärinfektionen mit Bakterien
- Löchriges Fell
- Alopezie (Haarausfall)
- Schuppenbildung
Diagnose und Behandlung von Haarlingen und Läusen
Der Vorteil an einem Laus- und Haarlingsbefall ist, dass man die ausgewachsenen Tiere und ihre Nissen direkt im Fell oder auf der Haut des Tieres mit bloßem Auge gut erkennen kann. Bürstest Du das Tier und klopfst anschließend die Bürste auf einem weißen Tuch aus, kannst Du die hellbraunen Parasiten und ihre Eier auf dem Tuch sehen.
Befinden sich bei Deinem Pferd Läuse und Haarlinge im Fell, solltest Du schnell handeln. Denn die Lästlinge grenzen das Wohlbefinden Deines Lieblings ein und setzen ihn unter Stress. Um die Verbreitung einzudämmen sollte das Tier regelmäßig gebürstet werden. Ein spezielles Mittel gegen Läuse und Haarlinge kann die Parasiten effektiver vertreiben. Dabei kannst Du auch auf natürliche Mittel wie Kokosöl zurückgreifen. Zusätzlich solltest Du die wunden Stellen desinfizieren und mit pflegenden Ölen versorgen. So wird die Haut des Tieres vor der Austrocknung geschützt und die Regeneration der Haut angeregt.
Besonders wichtig ist die Reinigung des Equipments und des Stellplatzes der Pferde, so kann eine Verbreitung der Parasiten eingedämmt werden.
Milben / Herbstgrasmilben
Milben gehören zu den Spinnentieren und haben über 50.000 Unterarten. Sie sind sehr anpassungsfähig und wohnen nicht nur auf Wirten, sondern auch im Boden, in Textilien und natürlich in der näheren Umgebung eines möglichen Wirts. Milben ernähren sich von den Körperschuppen, Flüssigkeiten und anderem Gewebe des Pferdes, aber auch von Pflanzen, Aas und Pilzen. Da sie ganzjährig aktiv sind, stellen sie permanent eine Gefahr für das Tier dar. Vor allem die heute nicht mehr so weit verbreitete Räude geht auf Milben als Ursache zurück.
Infektion: Milben bei Pferden
Pferde können sich das ganze Jahr mit Milben anstecken, allerdings hängt ein Ausbruch von starken Krankheitssymptomen vom gesundheitlichen Zustand des Pferdes ab und von der Anzahl der Milben auf dem Körper Deines Pferdes. Überträger sind zum Beispiel andere Pferde oder auch Vögel. Da diese Plagegeister sehr anpassungsfähig und robust sind, können sie sehr lange auf Deinem Tier oder in seiner Umgebung überleben.
Symptome von Milben beim Pferd
- Juckreiz
- Unruhe des Pferdes
- Schuppenbildung
- Verhaltensauffälligkeiten: mit den Füßen stampfen, Fesseln beißen und scheuern
- Krustenbildung
Bei starkem Befall
- Entzündungen
- Kahle gerötete Stellen am Körper
- Haarausfall
- Sekundärinfektionen mit Bakterien
- Mauke und Pilzbefall
- Gewichtsverlust
Diagnose und Behandlung von Milben
Milben befallen häufig die Beine des Pferdes, aber auch alle anderen Körperbereiche des Tieres bleiben nicht verschont. Insbesondere Ohrmilben bei Pferden stellen eine Belastung für das Tier dar. Ist eine Infektion mit den lästigen Parasiten beim Pferd erkennbar, muss schnell gehandelt werden. Die Behandlung erfolgt in erster Linie mit einem Anti-Milben-Mittel. Diese gibt es auch auf natürlicher Basis, Inhaltsstoffe wie Eukalyptus citriodora Öl und Geraniol haben sich als besonders effektiv bewährt.
Zudem ist eine Desinfektion des Zaum- und Sattelzeugs unabdingbar, so wie ein flächendeckendes Desinfizieren aller Stellplätze und die Behandlung anderer Tiere. Da sich Milben hauptsächlich auf immungeschwächten Tieren ausbreiten, sollte auf natürliche Weise das Immunsystem des Tieres gestärkt werden. Eine Mangelernährung kann ausgeglichen und ein erneuter Befall mit Milben verhindert werden.
Zecken
Zecken sind auch für Pferde nicht ungefährlich. Die lästigen Blutsauger können schwere Erkrankungen übertragen, die zum Teil einer langwierigen Therapie bedürfen. Ihr bevorzugtes Revier neben dem Wirt sind Lichtungen, Ufer von Bächen, Feuchtgebiete, oder auch an Waldrändern ist die Zecke oft anzutreffen. Sie halten sich vor allem in hohen Gräsern und in niederem Buschwerk auf. Die Pferde streifen beim Ausritt die Parasiten ab oder die Biester heften sich einfach an das Tier und beißen sich fest.
Infektion: Zeckenbiss beim Pferd
Zecken saugen sich bei Pferden gerne an dünnen Hautschichten fest und an Stellen, wo sie ungestört das Blut des Vierhufers aufnehmen können. Dieses benötigen sie vor allem zur Fortpflanzung. Ein Zeckenbiss an sich hat für Dein Pferd keine großen Folgen. Ist die Zecke jedoch mit Bakterien infiziert, die Krankheiten wie Borreliose übertragen, kann es für das Tier sogar lebensgefährlich werden. Andere gefährliche Übertragungskrankheiten für Pferde sind Ehrlichiose oder Piroplasmose. Diese gehen mit zum Teil unspezifischen Symptomen einher und können sogar chronisch werden.
Symptome eines Zeckenbefalls bei Pferden
Zecken sind bei Tieren mit bloßem Auge ersichtlich. Sie können einfach mit dem entsprechenden Werkzeug herausgezogen werden. Zeigt Dein Pferd nach einiger Zeit jedoch Krankheitssymptome sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Mögliche Anzeichen einer Infektion nach dem Zeckenbiss sind:
- Bewegungsunlust
- Fieber
- Lahmheit und Steifheit
- Schmerzen in den Gliedmaßen und Muskeln
- Leistungsminderung
- Müdigkeit
- Gestörte Bewegungskoordination
- Fressunlust
- Blutungen in den Schleimhäuten
- Gewichtsverlust
- Krämpfe
- epilepsieartige Anfälle
Treten einige dieser Symptome bei Deinem Tier auf, können mögliche Bakterien durch die Zecke übertragen worden sein. Eine genauer Diagnose kann der Tierarzt stellen.
Diagnose und Behandlung von Zecken
Der einzige effektive Weg Zecken bei Pferden zu erkennen, ist ein regelmäßiges Abtasten des Körpers. Vor allem für das Pferd unzugängliche Stellen sollten auf die Blutsauger untersucht werden. Finden sich Zecken auf Deinem Pferd, so kannst Du sie einfach mit einer Zeckenzange entfernen. Dabei die Zecke so nah wie möglich an der Haut packen und gerade herausziehen.
Achtung: Die Zecke dabei auf keinen Fall quetschen oder mit anderen Mitteln behandeln, da sie ansonsten ihren ganzen Darminhalt auf einmal in das Tier auslösen kann.
Zusätzlich solltest Du die Bissstelle desinfizieren; eine Wundsalbe kann zur schnelleren Heilung beitragen.
Endoparasiten – Würmer im Körper des Pferdes
Über einen Befall mit Endoparasiten freuen sich weder Pferd noch Pferdehalter, denn die fiesen Würmer und Larven können zum Teil gravierende Schäden im Körper unserer Vierhufer anrichten. Dabei ist ein Befall mit Würmern bei Pferden gar nicht so selten. Sie können sich nämlich schnell beim Grasen auf der Weide, im Stall oder auch bei anderen Tieren anstecken und sogar monatelang keine Symptome zeigen. Daher ist vor allem bei Pferden eine regelmäßige Wurmkur essenziell. Diese sollte mehrmals jährlich erfolgen. Als Ergänzung eignen sich natürliche Kräuter wie Salbei, Wermutkraut und Thymian. Sie können das Immunsystem stärken und wirken antibakteriell. Werden Würmer bei Pferden diagnostiziert, sollte direkt gehandelt werden, um Krankheitssymptome zu lindern und weitere Ansteckungen zu verhindern.
Bandwürmer
Bandwürmer sind lange weiße Plattwürmer, die zu den Darmparasiten zählen und sich im Darm des Pferdes niederlassen. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen kommen sie zwar bei bis zu 80% der Pferde vor, lösen aber in den seltensten Fällen starke Erkrankungen aus. Die häufigste Bandwurmart in Deutschland und Europa ist Anoplocephala perfoliata, andere machen weniger als 3% aus.
Infektion mit Bandwürmern
Bandwürmer bei Pferden sind vergleichsweise selten. Die Tiere stecken sich überwiegend in der zweiten Jahreshälfte mit den Parasiten an, denn eine Infektion mit Bandwürmern geschieht nur als Übertragung durch Moosmilben als Zwischenwirt. Moosbilden finden sich in vermehrter Zahl vor allem im Spätsommer und Frühherbst. Weiden und feuchtere Gebiete sind ihr bevorzugter Lebensraum. Beim Grasen nehmen Pferde infizierte Moosmilben auf und verschlucken so die Eier und Larven des Darmparasiten. Die Bandwürmer besiedeln schließlich den Bereich zwischen Dünn- und Dickdarm und ernähren sich von Nahrungsbeständen des Darms, indem sie sich an der Darmwand festheften.
Symptome von Bandwürmern bei Pferden
Ist Dein Pferd mit Bandwürmern infiziert, treten Symptome eher selten auf. Erst bei übermäßigem Befall zeigt der Vierhufer Krankheitsanzeichen:
- stumpfes Fell
- Kolik
- Durchfall
- Abmagerung
- Entzündungen der Schleimhaut im Blinddarm
Bei starkem Befall
- Geschwüre im Darm
- Entzündungen der Schleimhaut
- Verstopfung des Darms durch die Parasiten
Diagnose und Behandlung von Bandwürmern
Die Diagnose auf Bandwürmer beim Pferd wird mittels einer Kotuntersuchung gestellt. Ist eine Infektion mit diesen Parasiten vorhanden, finden sich Eier oder Proglottiden (Bandwurmglieder) im Kot des Tieres. Allerdings werden Eier des Bandwurms nur unregelmäßig mit dem Stuhl ausgeschieden, daher kann bei einem negativen Ergebnis trotzdem eine Infektion mit den Endoparasiten vorhanden sein. Kotproben sollten somit über mehrere Tage gesammelt und untersucht werden.
Durch eine regelmäßige Entwurmung der Pferde, mehrmals jährlich aber mindestens 2 Mal im Jahr, kann die Verbreitung der Würmer erfolgreich eingedämmt werden. Für die Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts nach einem Wurmbefall beim Pferd können natürliche Präbiotika gegeben werden.
Spulwürmer
Spulwürmer zählen zu den Fadenwürmern und sind weltweit verbreitet. Sie werden bis zu 50 cm lang und zählen somit zu den größten Endoparasiten bei Pferden. Laut Studien treten bei bis zu 80% der Fohlen und Jungtiere Spulwürmer auf. Erwachsene Pferde sind hingegen weniger betroffen, da sie im Laufe der Zeit eine Immunität entwickeln. Sie können sich zwar immer noch anstecken, haben aber mildere Symptome.
Infektion mit Spulwürmern
Spulwurmeier sind hochgradig ansteckend und sehr widerstandsfähig. Sie überleben auch harte Witterungsverhältnisse. Pferde infizieren sich mit Spulwürmern in der Regel in der Umwelt. Aber auch über kontaminiertes Futter kann sich Dein Tier diese Parasiten einfangen. Dabei nimmt der Vierhufer die larvenhaltigen Eier des Wurms oral auf, welche im Dünndarm schlüpfen und sich von der Darmschleimhaut ernähren. Über das Blut- und Lymphsystem gelangen sie zur Leber und schließlich in die Lunge, werden hochgehustet und wieder geschluckt. Anschließend gelangen sie wieder in die Darmpassage und werden mit dem Kot wieder ausgeschieden.
Symptome von Spulwürmern bei Pferden
Die Symptome eines Spulwurmbefalls ähneln in der Regeln einer Bronchitis und sind daher unspezifisch:
- Vermehrte Schleimansammlung in den Bronchien
- Husten
- Fieber
- Leistungs- und Wachstumsminderung bei Fohlen
- Mangelnder Appetit
Bei stärkerem Befall
- vermehrte Bakterien- und Vireninfektionen
- chronische Darmentzündungen mit Durchfall und Abmagerung
- Kolik-Erscheinungen
Diagnose und Behandlung von Spulwürmern
Spulwürmer bei Pferden erkennen, kann man häufig im Kot, wenn die adulten Würmer ausgeschieden werden. Ansonsten wird bei Verdacht eine Kotuntersuchung gemacht, die vorhandene Eier oder Larven im Stuhl des Pferdes identifiziert. Findet sich kein Nachweis von Spulwürmern im Kot kann das Pferd dennoch mit Würmern infiziert sein, sie wurden nur noch nicht ausgeschieden. Untersuchungen an Pferden, die mit diesem Darmparasiten infiziert waren, haben unter anderem auch Blutungen unterschiedlicher Organe und Knötchen in der Lunge festgestellt.
Steht der Befund des Spulwurmbefalls fest, muss das Tier mit dem entsprechenden Wurmmittel entwurmt werden, gegebenenfalls sogar mehrmals. Zudem sollten auch alle anderen Pferde in unmittelbarer Umgebung ebenfalls eine Wurmkur erhalten. Auch eine Desinfizierung der Stallungen bietet sich bei einem Befall an.
Strongyliden
In Deutschland sind vor allem zwei Arten der Strongyliden bei Pferden verbreitet: die großen Strongyliden und kleine Strongyliden. Dabei zählen die großen zu den gefährlichsten Parasiten für Pferde in Deutschland und Europa. Die kleinen Strongyliden hingegen, vor allem die Spezies Cyathostominen mit ihren 40 Unterarten, sind zwar auch relativ häufig bei Pferden anzutreffen, richten jedoch weniger Schaden an.
Strongyliden kommen vor allem bei jungen Pferden bis zu 6 Jahren vor, aber auch erwachsene Pferde sind nicht immun gegen diese Parasiten und können sich jederzeit anstecken. Pferde mit Weidegang sind zudem einem höheren Risiko ausgesetzt.
Infektion mit Strongyliden bei Pferden
Pferde stecken sich mit den Eiern und Larven dieses Parasiten in der Regel beim Grasen auf der Weide an. Sie sind mit bloßem Auge kaum erkennbar und ganzjährig ansteckend. Während Cyathostominen eine nicht wandernde Spezies sind und ihre Entwicklungsstadien im Darm durchlaufen, durchwandern die großen Strongyliden Blutbahnen und Organe wie Leber, Pankreas und Nieren bis sie wieder im Darm ihre Eier ablegen. Diese Wanderlarven machen es schwer eine eindeutige Diagnose zu stellen und können daher gravierende Schäden im Pferdekörper anrichten. Bei verspäteter Behandlung führt eine Infektion mit großen Strongyliden häufig zum Tod. Denn die erwachsenen Strongyliden ernähren sich von der Darmschleimhaut und verursachen dadurch Schäden an der Darmwand.
Symptome von Strongyliden
Die häufigsten Symptome nach Strongyliden-Befall sind:
- Durchfälle
- Schwäche / Lethargie
- Gewichtsverlust und Abmagerung
- Fieber
- Anämien
- Ödeme
- Koliksymptome
Bei fortgeschrittenem Befall:
- Thrombosen
- Darmnekrosen
- Darmrupturen
Häufig sind die Symptome von Strongyliden bei Pferden unspezifisch. Das macht eine eindeutige Diagnose schwierig. Selbst bei möglichen Darminfarkten als Folge dieser Parasiteninfektion muss das Pferd nicht zwangsläufig Schmerzreaktionen zeigen.
Diagnose und Behandlung
Eine Diagnose auf große Strongyliden wird meist auf Verdacht gestellt. Eine Kotuntersuchung kann nur in wenigen Fällen die Infektion bestätigen, denn Strongyliden-Larven sind im Kot einfach nicht identifizierbar, da sie im Darm verbleiben. Daher können viele Befunde erst nach dem Versterben des Pferdes anhand einer pathologischen Untersuchung gemacht werden. Kleine Strongyliden finden sich hingegen in Form ausgewachsener roter Würmer im Kot des Pferdes.
Besteht ein Verdacht auf einen Befall mit diesem Parasiten beim Pferd, so sollte spezielle Wurmkur gegen Strongyliden eingesetzt werden. Ein gängiger und vielversprechender Wirkstoff ist Moxidectin. Zusätzlich bietet sich aufgrund des starken Nährstoffverlustes eine Darmsanierung inklusive Flüssigkeitstherapie an. So kann die Darmschleimhaut wieder aufgebaut werden und das Pferd bekommt die wichtigsten Nährstoffe zugeführt.
Um diesem Parasiten vorzubeugen sollte mind. einmal jährlichen eine Strongyliden-Wurmkur durchgeführt werden, diese bietet sich im Spätherbst und Winter an, denn die Pferde grasen zu dieser Jahreszeit am wenigsten. Da sich vor allem junge Pferde akut mit den Parasiten anstecken, sollte die Bekämpfung bereits im Fohlenalter stattfinden. Ist ein Befall von Strongyliden bekannt, müssen alle anderen Pferde ebenfalls auf diesen Parasiten entwurmt werden.
Dasselfliegen
Dasselfliegen (Oestridae), auch bekannt als Biesfliegen sind hummelartige, braune Fliegen mit leichtem Pelzbesatz. Sie haben in Deutschland vor allem zu warmen Temperaturen Hochsaison, meist Juni bis September. Dasselfliegen produzieren Eier aus denen im Wirt die Larven, so genannte Magendasseln, schlüpfen. Häufig befallen sie grasende Tiere auf der Weide.
Infektion mit Magendasseln beim Pferd
Die Fliegen legen am Haarkleid oder an den Nüstern der Pferde durch schnellen Anflug ihre gelblichen Eier ab. Meist sind Beine, Schulterblätter und Flanken der Tiere betroffen. Die Pferde lecken die störenden Eier ab und verschlucken so die Parasiten. Durch den Rachenraum gelangen sie in den Magen des Pferdes und heften sich an die Schleimhaut.
Symptome von Magendasseln
Dassellarven können im Magen einen großen Schaden anrichten und starke Schmerzen beim Tier verursachen. Dabei verursachen die Larven sowohl im Rachenraum Krankheitssymptome als auch im Magen.
- Zahnfleischentzündungen
- Reizungen des Gaumens
- Schluckbeschwerden, wenn die Larven sich im Rachenbereich aufhalten
- Schmerzen
- Verschlechterte Futteraufnahme
- Evtl. Magen- und Darmgeschwüre
- chronische Gastritis
- Diarrhoe
Diagnose und Behandlung
Die Eier der Dasselfliegen sind sehr gut an Pferden zu erkennen. Eine Inspektion des Fells und der einzelnen Gliedmaßen kann bereits Aufschluss über einen Befall mit den Eiern geben. Eierfunde im Haarkleid des Pferdes sollten schnellstmöglich entfernt werden. Das Dasselmesser ist ein gutes Werkzeug dafür.
Um Magendasseln im Inneren des Pferdes zu identifizieren ist eine gastrointestinale Endoskopie nötig. Jedoch reicht meist das regelmäßige Entwurmen des Pferdes aus, um die Larven dieser Parasiten zuverlässig zu entfernen. Dabei sollte die Entwurmung im Spätherbst erfolgen, da die Fliegen im Winter nicht mehr aktiv sind.
Fazit
Auch Pferde können von zahlreichen Parasiten befallen werden. Die gefährlichsten sind dabei große Strongyliden, die zu spät behandelt zum Tod führen können, infizierte Zecken, die andere Erkrankungen wie Borreliose übertragen, und Spulwürmer, welche sich unbegrenzt im Darm des Pferdes entwickeln. Eine effektive und gründliche Stallhygiene, regelmäßige Wurmkuren und die Stärkung des Immunsystems des Pferdes können Infektionen vorbeugen und mögliche Spätfolgen beim Pferd mindern.