Der Geruch von Vanille, Anis, Nelke und Zimt zaubert eine einzigartige Weihnachtsstimmung in jeden Raum, die in uns Vorfreude auf das Fest der Liebe weckt. Aber können diese natürlichen Aromen auch gut für die Herstellung von Hundekeksen sein? Unsere Tierheilpraktikerin Angelica weiß, worauf man beim Backen für seinen Vierbeiner achten muss und welche Weihnachtsgewürze Hunde lieben.
Wie gesund sind Vanille, Ingwer, Zimt und Co. für unsere Hunde?
Wer für seinen Hund backt, sollte grundsätzlich auf Aromen chemischen Ursprungs verzichten. Für die Herstellung von Hundekeksen zu Weihnachten eignen sich wunderbar natürliche Aromastoffe. Doch welche weihnachtlichen Gewürze sind für Hunde überhaupt verträglich? Und welche Gewürze sind für Deinen Hund eher nicht zu empfehlen? Wir haben eine kleine Übersicht für Dich zusammengestellt. Am Ende findest Du außerdem zwei Rezepte für leckere und gesunde Weihnachtskekse - so kommt auch Dein Vierbeiner garantiert in Weihnachtsstimmung.
Echte Vanille - Der teure Klassiker
Des Menschen vielleicht liebstes Gewürz ist die Echte Vanille (Vanilla planifolia). Man mag es kaum glauben, aber die Vanille ist eine Schlingpflanze, gehört zu der Familie der Orchideen und ist in Mexico beheimatet. Vanille ist eines der teuersten Gewürze der Welt (nur Kardamon und Safran werden teurer gehandelt). Dieses Gewürz wurde schon lange von den Azteken genutzt, bevor es die Spanier nach Europa brachten. Auch heute dient es mehr dem Geschmack und wird seltener als Heilpflanze eingesetzt. Vanille ist für Hunde verträglich, sollte aber sparsam verwendet werden.
Anis – Natürliche Kraft für die Atemwege
Anis (Pimpinella anisum) gehört zu den alten Heil- und Gewürzpflanzen. Sie wird hauptsächlich im Mittelmeerraum angebaut und zählt zur Familie der Doldenblütler. Die süßlich duftende Pflanze besitzt kleine weiße Blüten, aus denen sich die winzigen Samen bilden. Anissamen schmecken und riechen würzig herb und süßlich-aromatisch und der Geruch erinnert leicht an Lakritze. Sie werden in ganzer und gemahlener Form verwendet, wobei die gestoßenen Körner im Mörser ihr Aroma am intensivsten entwickeln. Anis ist nicht nur ein sehr beliebtes Weihnachtsgewürz, sondern auch ein guter Futterzusatz für Deinen Hund. Anis dient zur Stärkung der Atemwege und des Verdauungsapparates.
Ingwer - Unterstützung für die Durchblutung
Ingwer (Zingiber officinale) wird schon seit Jahrtausenden von Menschen zur Bekämpfung verschiedener Beschwerden genutzt. Sein Geruch ist prägnant frisch, der austretende Saft ist leicht scharf und brennend. Die Ingwerknolle war mit seinen aromatischen und heilbringenden Eigenschaften schon unter den alten Römern bekannt. Gerne wird dieses Gewürz Currys, Soßen und Getränken beigemischt. Ingwer regt die Verdauungssäfte und den Stoffwechsel an, ist wärmend und fördert die Durchblutung. Er ist zwar für Hunde geeignet, aber Du solltest darauf achten, dass die Fütterung 48 Stunden vor einem möglichen medizinischen Eingriff eingestellt wird. Ingwer hat nämlich blutverdünnende Eigenschaften. Auch bei Trächtigkeit sollte die Wurzelknolle nicht gefüttert werden, denn bestimmte Inhaltsstoffe können Wehen auslösen. Achte aber auch beim Ingwer darauf, dass es nur in Maßen verwendet wird.
Echter Zimt - eEorme ätherische Wirkung
Echter Zimt gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt und darf in keiner Weihnachtsbäckerei fehlen. Jedoch solltest Du zwei Sorten dieses Gewürzes unterscheiden: Der Zimt, den wir in gemahlener Form oder als Zimtstangen im Supermarkt kaufen können, stammt von dem kleineren Zimtstrauch (Cinnamomum cassia). Dieser wird hauptsächlich in Indonesien kultiviert. Der Ceylon-Zimt dagegen zeichnet sich durch einen feineren Geschmack und einen höheren Gehalt an ätherischen Ölen aus. Durch seine Bestandteile ist er deutlich hochwertiger und damit auch intensiver in seiner Wirkung auf den Organismus. Zimt ist ein effektives Naturheilmittel, jedoch sollte es, wie auch für uns Menschen, nur begrenzt in der Hundebäckerei zum Einsatz kommen.
Kardamom - Positiv für Atem und Verdauung
Kardamom (Elettaria cardamomum) gehört mit Safran zu den kostbarsten Gewürzen der Welt. Es zählt zu den Ingwergewächsen, und wird besonders in Indien geschätzt. Dort wird es aufgrund seines unvergleichlich würzigen Geschmacks zu Tee und Curry verarbeitet. Verwendet werden hauptsächlich die unreifen grünen Samen, die per Hand geerntet werden. Das Gewürz kann entweder als Samen, gemahlen oder als Kapsel ganzjährig im Handel gekauft werden. Wenn die Kapseln noch unversehrt sind, sind sie besonders hochwertig. Wenn Du die Kapsel bereits geöffnet hast, verliert der enthaltene Samen sein Aroma allerdings schnell. Kardamom beinhaltet als exotisches Gewürz viele ätherische Öle, was sich positiv auf Atemwege und Verdauung auswirkt. Tragende Hündinnen sollten das Gewürz in größeren Mengen eher meiden, ansonsten können - ähnlich wie beim Ingwer - Wehen auftreten.
Koriander - Pikanter Geschmack für Hundekekse
Echter Koriander (Coriandrum sativum) stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Er gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt und ist eng mit Kümmel und Fenchel verwandt. Der Geschmack der Samen ist würzig, leicht pikant, etwas süßlich und erinnert an eine Kombination aus Orangenschale, Zimt und Muskat. Die Samen bzw. Früchte des Korianders verwendet man oft ganz oder gemahlen. Zum Backen würde ich Dir immer die ganzen Samen für Deine Hundekekse empfehlen. So bleiben dieätherischen Öle enthalten und können sich nicht verflüchtigen. Auch hier solltest Du darauf achten, dieses Gewürz nur in Maßen zu verwenden.
Thymian - Dominante, vitalisierende Würze
Der Echte Thymian (Thymian vulgaris) ist vornehmlich im südlichen Europa heimisch, wo er schon seit Menschengedenken angebaut und geschätzt wird. Der kleine, buschige Strauch verbreitet einen angenehmen Duft, der Geschmack ist intensiv würzig und sehr aromatisch, fast schon harzig. Thymian hat sich in der Mittelmeerküche schon lange seinen Platz als Gewürz gemacht, aber auch als Heilpflanze in den Bereichen Magen/Darm und Atemwege ist er beliebt. Thymian ist ein gern genutztes Kraut für Vierbeiner und kann gut in der Hundebäckerei verwendet werden. Auch hier solltest Du ihn aber dezent einsetzen, denn sein Geschmack ist dominant.
Fenchel - Auch als Köppernickel bekannt
Die Fenchelpflanze (Foeniculum vulgare) bildet sowohl eine Knolle, welche als Gemüse genutzt wird, als auch Samen und Früchte aus. Diese Pflanze stammt ursprünglich ebenfalls aus dem Mittelmeerraum und wurde schon früher für ihre wohltuende Wirkung auf Magen/Darm und auch Atemwege sehr geschätzt. Die Fenchelsamen sind ein wohlschmeckendes und gut verträgliches Gewürz für die Hundebäckerei. Der Geschmack ist süß, ähnlich dem Anis. Die im Fenchel enthaltenen ätherischen Öle werden von den meisten Hunden gemocht. Auch wenn die Inhaltsstoffe sehr wirkungsvoll sind, sollten sie aufgrund Ihres intensiven Geschmacks sparsam verwendet werden.
Auf in die Hunde-Weihnachtsbäckerei
Wie Du gesehen, kannst Du jede Menge unserer beliebten Weihnachtsgewürze für das Backen von Hundekeksen verwenden. Die Auswahl ist riesengroß und Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Nicht zu empfehlen sind dagegen Gewürze wie z.B. Muskat, Piment, Gewürznelke und Bittermandel, die letztere gehört zu den Nussarten und ist sogar sehr giftig für Hunde. In unserem Beitrag „Dürfen Hunde Nüsse essen?“ erfährst Du, welche Nussarten für Deinen Hund verträglich sind und welche hochgiftig.
Wir wünschen Dir nun viel Freude mit unseren weihnachtlichen Keksrezepten für Hunde!
Hier als Beispiel zwei Rezepte:
1. Weihnachtliche Haferkekse
- 150g Haferflocken (kleinblättrig)
- 200g Haferflocken (grossblättrig)
- 75g Dinkelmehl
- 50g Haferkleie
- 1 geriebener Apfel
- 75g gemahlene Haselnüsse
- 250ml Hafermilch
- 250g Quark
- ¼ Vanilleschote
- 1 Messerspitze Zimt
- 1 EL Öl
- 2 EL Honig
30 Minuten den Teig ziehen und ruhen lassen. Dann nach Belieben gestalten und backen. Ober-/Unterhitze ca. 180 Grad, Heißluft circa 160 Grad, Gas Stufe 2 bis 3.
2. Joghurt-Sterne
- 150g Dinkelflocken kleinblättrig
- 150g Dinkelmehl
- 50g Kokosflocken
- 1 reife Banane zerdrückt
- 2 getrocknete Feigen
- 150g Naturjoghurt
- 1 EL Weizenkeimöl
- 1 EL Honig
- Jeweils 1 Messerspitze Kardamom, Anis und Ingwer
Alls miteinander zu einem glatten Teig vermischen, ausstechen und im Backofen backen: Ober-/Unterhitze ca. 180 Grad, Heißluft circa 160 Grad, Gas Stufe 2 bis 3.